Grünes Licht für 400 Wohnungen
Bis 2017 sollen die Planungen in Lochhausen fertig sein
Die Tage des kleinen Biotops zwischen Kleiberweg, Henschel- und Federseestraße sind gezählt. Wo heute noch Kinder toben, Bürger ihre Hunde ausführen und Spaziergänger die Natur genießen, wird bald ein Wohnquartier entstanden sein. Bereits im Herbst soll als erster Schritt in der Bauleitplanung die Öffentlichkeit beteiligt werden. Das hat der Münchner Stadtrat offiziell beschlossen.
Die „frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit“ ist im Baugesetzbuch vorgeschrieben. In diesem Verfahren kann jeder während der Auslegungsdauer von einem Monat den Plan einzusehen und Stellungnahmen dazu abgeben. Die Anregungen werden dann gesammelt, vom Planungsreferat bewertet und dem Stadtrat gemeinsam mit einem Bauleitplanentwurf zur Entscheidung vorgelegt. Danach folgt die „förmliche Auslegung“. Hier können die Bürger überprüfen, ob ihre Einwände berücksichtigt worden sind und können wieder ihre Einwände abgeben.
Ausgleichsflächen an der Lohe
Anschließend soll bis Anfang 2017 der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Außerdem wird der östlich der Ziegeleistraße bestehende Bebauungsplan, der eine Gewerbenutzung festgeschrieben hatte, aufgehoben. Hier sollen Ausgleichsflächen entstehen, die besonders wertvoll sind, da sie direkt an die Aubinger Lohe angrenzen. Auf dem sieben Hektar großen Planungsareal, das zu zwei Dritteln der Stadt gehört, sollen zirka 400 Wohnungen mit den dazugehörigen Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen (zwei Kindertagesstätten, Einzelhandel) gebaut werden.
Ein städtebaulicher und freiraumplanerischer Ideenwettbewerb ist bereits durchgeführt worden. Der erste Preis ging im März 2014 an das Büro Deffner Voigtländer Architekten in Dachau, mit Schegk Landschaftsarchitekten Haimhausen. Sie hatten die Aufgabe das Siedlungsgebiet Lochhausen „sinnvoll zu ergänzen“ in den Augen des Preisgerichts am besten gelöst.
Unterschiedliche Wohnformen und ein Mix an unterschiedlichen Wohnangeboten sollen ein lebendiges Wohnviertel entstehen lassen. Auch der sehnlichst vermisste Einzelhandel in Lochhausen könnte hier wieder angesiedelt werden. Das künftige Quartier soll möglichst wenig neuen Verkehr anziehen, deswegen wird das Straßen- und Wegesystem möglichst flächensparend dimensioniert. Außerdem sind Fuß- und Radwege sowie öffentliche Grünflächen geplant.
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