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Graffiti auf dem Kriegerdenkmal

Polizei stellt den Sicherheitsreport für Aubing vor

Einbrecher? Polizei lieber einmal zu oft als einmal zu wenig anrufen. (Bild: AH)

Im vergangenen Jahr gab es in Aubing 1620 gemeldete Straftaten. Das bedeutet eine Steigerung von 5,1 Prozent „oder anders ausgedrückt 79 Fälle mehr“, erklärte der Leiter der Polizeiinspektion 45, Peter Löffelmann, der für die 46.385 Bürger des Stadtviertels zuständig ist. Seinen Sicherheitsreport stellte er den Bürgern im Rahmen der Bürgerversammlung vor.

An erster Stelle steht mit 30,7 Prozent aller Straftaten der Diebstahl (5,3 Prozent weniger als 2017). Außerdem wurden 89 Einbrüche gemeldet. Vor allem aus Kellerabteilen und von Baustellen wurde viel geklaut. „Nicht so erfolgreich“ sei der Kampf gegen die Wohnungseinbrecher gewesen. Es gab 25 Fälle. Ein Brennpunkt war im Westkreuz ein Wohngebiet am Ravensburger Ring. „Hier wurde in acht Erdgeschosswohnungen eingebrochen“.

Trotzdem lebt es sich im Stadtbezirk 22 vergleichsweise sicher. Besonders erfreulich sei das hohe Niveau der Aufklärungsquote, das nochmals um 1,4 Prozent auf 60,9 gesteigert werden konnte. Ein Tötungsdelikt trübt die Statistik. „Ein tragischer Betriebsunfall auf einer Baustelle in Neuaubing wurde als fahrlässige Tötung eingestuft“, so Löffelmann. Mit 70 Fällen hat sich die Anzahl der Gewaltdelikte um fünf reduziert.

Die Polizei wurde zu verschiedenen Raubüberfällen in Geschäften gerufen, aber auch zu einem typischen Fall von Straßenraub. Dabei entriss ein Täter einer 81-jährigen Frau eine Goldkette und einen Armreif. „Der Versuch der Rentnerin zusätzlich die Handtasche zu entreißen scheiterte an ihrer Gegenwehr“.

Gewalttätige Gruppen

Bei den Körperverletzungen wurden 270 Fälle, 21 Prozent mehr als 2017, gemeldet. Rund ein Drittel ereignete sich zuhause. Sorgen bereiten gewalttätige „Gruppen“ im Westkreuz und in Neuaubing-West. „In einem Fall kam es sogar zu tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte im Verlaufe dessen sich schnell etwa 30 Jugendliche zusammengerottet hatten“, erinnerte sich Löffelmann.

„Völlig unerwartet und deshalb umso erfreulicher“ ist, dass der Fahrraddiebstahl mit 95 Fällen um 22 Prozent weniger geworden ist. „Trotz der S-Bahnhöfe als potentielle Tatörtlichkeiten“. Dafür gab es mehr Sachbeschädigungen durch Graffiti-Schmierereien (51), vor denen sogar das Kriegerdenkmal nicht verschont blieb.

Fünf Aubinger sind Trickbetrügern auf den Leim gegangen. Dabei hatten sich 88 Täter als Polizeibeamte ausgegeben. „Das einzige Positive ist, dass nur fünf Fälle ihre Vollendung fanden, jedoch mit einem Schaden von 750.000 Euro. Dabei wurden Bargeld, Wertgegenstände und ein prall gefülltes Sparbuch in die vermeintlich sichere polizeiliche Verwahrung übergeben", klagte Löffelmann.

Und dann gab es noch Abzocker, die mit Wucherpreisen Schlagzeilen gemacht hatten. 1.810 Euro hatte beispielsweise ein Schlüsseldienst für das Auswechseln eines Schlosses und 1.462 Euro für das Türe öffnen verlangt, und ein Rohrreinigungsnotdienst kassierte für eine Arbeitsstunde 1.794 Euro.

Autos der Väter zu Schrott gefahren

Bei den Rauschgiftdelikten wurden 95 Fälle gezählt. „Erfreulicherweise waren keine Drogenopfer zu beklagen“, im Vorjahr waren es noch fünf gewesen.

Der Brennpunkt der Ordnungs- und Sicherheitsstörungen lag sicherlich in Neuaubing-West. Die sogenannten Autoposer und Profilierungsfahrer sorgten hier für viel Motorlärm. Zwei junge Männer zerlegten dabei die Autos ihrer Väter als der eine auf der Aubinger Allee mit weit überhöhter Geschwindigkeit gegen einen Lichtmast prallte und der andere am Bordstein hängen blieb. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden.


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