Garten in der Stadt
Neuaubinger Familien bepflanzen eigene Beete
Karotten und Radieschen wachsen auf den Bäumen und Salat gibt es nur im Supermarkt. Solche Aussagen von Stadtkindern sind gar nicht so ungewöhnlich. Vor allem Kinder, die in Wohnblocks wohnen, bei denen es oft nicht einmal einen Balkon gibt, haben mitunter wenig Bezug zur Natur. Damit sich dies ändert, können Familien seit nunmehr sechs Jahren eine kleine Gartenfläche mitten in der Stadt bepflanzen. „Treffpunkt Garten“ heißt das Gartenprojekt des SOS-Mütter- und Kindertageszentrums Neuaubing. Auch wenn das Wetter noch ein wenig zu wünschen übrig lässt – vor kurzem wurde die Gartensaison wieder eröffnet. Rund 20 Familien und Einzelpersonen sind derzeit mit Gartenarbeiten beschäftigt. Gemeinschaftlich müssen Wege angelegt, die Wassertanks befüllt und der Komposthaufen errichtet werden. Auch die kleinen Kinder sind eifrig dabei, lockern die Erde und beäugen jeden Regenwurm und jede Käferlarve, die sie im Erdreich entdeckt haben.
20 Quadratmeter Pflanzfläche
An der Ecke Aubinger/Dinkelsbühler Straße betreuen die Familien jeweils ein 20 Quadratmeter großes Beet. „Jeder pflegt sein eigenes Beet mit Blumen oder Erdbeeren, verschiedenen Gemüsesorten und Kräutern, ganz nach eigenem Geschmack“, erklärte Einrichtungsleiterin Erika Rupp. Bei Fragen rund ums Gärtnern gibt es vor allem für die Neulinge viele praktische Tipps. Außerdem können Gartenwerkzeuge ausgeliehen werden. Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Kulturen und bereichern den internationalen Garten durch ihre neuen Pflanzensorten und Anbaumethoden. Die ersten Pflänzchen konnten bereits bei einer Pflanzenbörse der Einrichtung erworben werden.
Das gemeinschaftliche Gärtnern schweißt die bunt zusammengewürfelte Truppe zusammen. „Oft werden Gartenwerkzeuge, Setzlinge und Kochrezepte ausgetauscht und im Sommer wird das ein oder andere Fest gefeiert“, weiß Erika Rupp. Ein Sommerfest und Erntedank sind bereits geplant.
Leute, die kein eigenes Beet bewirtschaften wollen, weil sie beispielsweise wenig Zeit haben oder sich nicht verbindlich festlegen wollen, können trotzdem mithelfen. Es gibt eine Gemeinschaftsfläche. „Hier verteilt sich die Arbeit auf mehrere Schultern und jemand hat immer Zeit“, sagt Erika Rupp. So helfen beispielsweise die Kinder aus dem Kindertageszentrum tatkräftig im Garten mit.
Insgesamt fallen 25 Euro Pacht für ein Beet an zuzüglich der Wasserkosten, die auf alle Teilnehmer umgelegt werden. Interessenten wenden sich montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr an Erika Rupp im SOS-Mütter- und Kindertageszentrum Neuaubing, Telefon: 8713209-0 oder- 15 oder an die Gartenbeauftragte Dr. Ulrike Wagner, Telefon: 86306296.
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