Fliegender Maibaum
Berufsfeuerwehr hilft beim Aufstellen in Neuaubing
Für den kleinen Quirin ist die Maifeier ein besonderes Erlebnis. Der große Traktor hat den Maibaum in die Neuaubinger Wiesentfelser Straße gebracht, die Feuerwehr hat den (mit Spitze) 27 Meter langen Baum aus der Aubinger Lohe an den Kran ihres Fahrzeugs gehängt und der Opa kümmert sich mit den anderen Aktiven des Maibaumvereins St. Markus München-Neuaubing darum, dass der Baum sicher in die Vertikale kommt. „Stress pur“, stöhnt 1. Vorsitzender Dietmar Ressel und „Maibaummeister“ Hartmut Kraus stimmte zu.
Zwar stellt der Verein den Maibaum seit drei Jahren nicht mehr nach alter bayerischer Tradition per Hand auf, aber die Berufsfeuerwehr hat diese Aufgabe seit 2014 übernommen und rückt mit dem großen Kran an. Trotzdem ist es nicht so einfach, dass der Stamm gerade in seine Vorrichtung eingepasst wird.
Figuren zeigen Flugzeug und Lok
Zunächst aber schwebt die Holzstange sicher von der Berufsfeuerwehr München dirigiert von der Straße bis auf den Kirchplatz. Schnell eilen die Helfer herbei, um die beiden grünen Kränze und die Girlanden um das Holz zu wickeln. Die Figuren, die Symbole wie ein Dornier-Flugzeug, eine Lok, die Kirchen, Schulen, Sportler und den Alten Wasserturm darstellen, werden erst angebracht, wenn der Maibaum schon sicher steht. Vereinsmitglieder haben sie in liebevoller Kleinarbeit aus Holz gebaut und überarbeiten sie bei Bedarf jährlich. In diesem Jahr bleibt der Stamm unbemalt, „das Holz ist noch zu frisch, wenn der bemalt wird, würde er schimmeln“, erklärt ein Helfer. Im nächsten Jahr wird der Baum umgelegt und weiß-blau geringelt. Alle drei Jahre gibt es einen neuen Baum, aufgestellt wird in jedem Jahr. Und jedes Jahr kommt auch ein staatlich geprüfter Holzsachverständiger, der den Baum auf Standsicherheit prüft. Die Neuaubinger lieben diese Tradition. Zahlreich sind sie gekommen, um den Festzug mit den Fahnenabordnungen der Vereine zu beklatschen. Darunter auch nach historischen Vorlagen bekleidete „Ubo’s Söldner“ aus dem befreundeten Mittelalterverein. Die Würmtaler Blasmusik spielte auf und am Schluss, als der Maibaum sicher in seiner Eisenvorrichtung verschraubt war, begrüßten die Böllerschützen „D’Würmtaler Menzing“ den Maibaum mit donnernden Böllerschüssen, dazu gab es Trommelwirbel vom Aubinger Trommlercorps. Nach den Maitänzen der Volkstanzgruppe des GTEV Almfrieden wurde der Baum kirchlich gesegnet, damit er die nächsten zwölf Monate unbeschadet ein Stück Tradition in das moderne Stadtviertel bringe.
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