Es werde Licht

Mit einfach ein paar Lichtmasten aufstellen, ist es heute längst nicht mehr getan. Für die öffentlichen Grünflächen von Sportpark, Bildungscampus und Landschaftspark hat die Stadt einen extra „Lichtkunstwettbewerb“ ausgeschrieben. Vor kurzem hat das Baureferat die Siegerentwürfe der Künstler und Lichtplaner in der Halle des Technischen Rathauses ausgestellt. Der Ausstellung ging das einstimmige Votum des Bauausschusses voraus. Das Stadtratsgremium sprach sich für das von der Kunstkommission empfohlene Kunst-Licht-Projekt „Freiham illuminata // Luce del respiro“ des Berliner Teams Olaf Nicolai und Studio Dinnebier aus.

Künstler und Lichtplaner

Für den Wettbewerb waren vier Künstler sowie vier Lichtplanungsbüros eingeladen. Sie sollten ein künstlerisches Beleuchtungskonzept entwerfen, das eine Verbindung zwischen den öffentlichen Grünflächen schafft.

Am Siegerentwurf gefiel der Kunstkommission, das er Licht zum Thema gemacht habe. Es sei quasi eine hochtechnologische, zeitgenössische und ästhetische Antwort zu traditionellen Parks wie dem Englischen Garten. Unterschiedliche Lichtstärken, wechselnde Lichttemperaturen von warm- bis kaltweiß sollen in Freiham bestimmte Wirkungen und Stimmungen erzeugen. Diese variieren je nach Tages- oder Jahreszeit und können auf die wechselnden Nutzungen der Grünflächen abgestimmt werden. Dabei wird es keine abrupte, sondern langsam wechselndes Licht geben, das nur unterbewusst wahrgenommen werden soll.

Stadt als visuelle "Komponistin"

Nach Vorstellung von Künstler und Lichtplanern soll sich das Lichtarrangement aus Daten ergeben, die der Stadtteil selbst erzeugt. Das könnte Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lautstärke oder Ruhezeiten von Tieren sein. Die künstlerische Idee ist, dass die Stadt zur visuellen „Komponistin“ wird. Dabei sollen die Datensysteme die Licht- und Farbbewegungsmuster aktiv generieren. Die Lichtinstallation wird ihre Bezüge zu Freiham gewissermaßen „erlernen“, erklären die Wettbewerbssieger.