"Endlich einen Starenkasten aufhängen"
Matthias Schwahn, Umsetzungsteam „BayernNetzNatur“ (Projekt Aubinger Moos)
In unserem Garten haben meine Frau und ich den Rasen bereits vor Jahren weitestgehend aufgegeben und mit Zwiebelpflanzen und blühenden Stauden bepflanzt. Folglich blüht, summt und brummt es dort vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst hinein. Bei Wasserflaschen kommen bei uns zur Vermeidung von Plastik nur noch Glasflaschen in Frage. Obst, Gemüse, Eier und Milchprodukte kaufen wir Bio. Fleisch und Fisch essen wir immer noch, aber bewusster und vor allem ...weniger. Fisch möglichst ebenfalls Bio oder aus der lokalen Fischzucht. Fleisch möglichst Bio oder vom Aubinger beziehungsweise Lochhausener Metzger, sofern er im Brucker oder Münchner Schlachthof schlachtet. Mir scheint die vergleichsweise kurze Wegstrecke zum Brucker oder Münchner Schlachthof besser als die quälende Vorstellung von Tieren, die tage- und wochenlang auf Schlachtviehtransporten eingepfercht sind. Fleisch aus lokaler Tierhaltung hat Konkurrenz bekommen: Wild aus den Wäldern von München und seiner Umgebung! Diese Wälder bergen Rehe, Hirsche und Wildschweine in so großer Zahl, dass dort ohne Wildverbisszäune die "schmackhaften" Tannen keine Chance mehr hätten.
Warum überhaupt Fleisch? Ganz einfach: Weil wir den Fleischmarkt nicht den gedankenlosen, völlig ignoranten Fleischessern unter den Konsumenten überlassen wollen, denen es nur um den billigsten Preis geht. Ohne Nachfrage verschwinden nachhaltigere Alternativen. Im Zuge des Klimawandels kam die 150-Kilometer-Diät auf. Wer die befolgt, verzehrt nur, was in einem Radius von 150 Kilometer um seinen Wohnort herum erzeugt wurde. Importware aus Übersee fällt damit ebenso vom Speiseplan wie viele stark verarbeitete Lebensmittel, denn diese reisen in der Regel eher weite Strecken.
Meiner Meinung nach geht es nicht so sehr darum, dass man in jeder Sekunde nachhaltig handelt, solange man sich überhaupt nur mal auf den Weg macht und versucht zumindest einmal in der Woche bewusst eine nachhaltige Entscheidung zu fällen. Drei Vorsätze habe ich für 2020: Neben diversen Vogel- und Fledermausnistkästen endlich einen Starenkasten aufhängen. Das Auto öfter mal stehen lassen. Endlich die Solaranlage für's Dach in Angriff nehmen.
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