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Eltern als Lehrer

Mama und Papa lesen den Grundschülern vor

Die Grundschüler und Lehrkräfte freuen sich mit den Rotariern über die Büchergeschenke des Rotary-Clubs München-Martinsried. (Bild: Baris Atabay)

Für die Kinder war es ein besonderes Erlebnis, dass statt ihrer gewohnten Lehrkraft ein Elternteil vor der Klasse stand. Beim Vorlesetag fanden sich engagierte Eltern in den Klassen ein, um aus ihren Lieblingskinderbüchern vorzulesen oder passend zum Motto des diesjährigen Vorlesetags „Freundschaft und Zusammenhalt“. „Wichtig bei der Leseförderung von Kindern ist das Vorlesen. Deswegen beteiligten wir uns in diesem Jahr wieder mit einer Vorleseaktion am bundesweiten Vorlesetag“, erklärte Schulleiterin Eva Wobido. Im letzten Jahr fand der oberbayerische Vorlesetag „digital“ statt, deswegen freute sich Eva Wobido, dass er in diesem mit Unterstützung der Eltern in Präsenz durchgeführt werden konnte.

In der zweiten Schulstunde machten die Lehrkräfte Platz für die Leseeltern, die von den Kindern erwartungsvoll begrüßt wurden. Natürlich mussten die Eltern nicht eine Dreiviertel Stunde lang lesen oder gar das Buch von „A“ bis „Z“ vorlesen. Gerade bei dickeren Büchern gab es anfangs Informationen zum Autor, eine kurze Zusammenfassung der Geschichte und ein besonders spannendes oder lustiges Vorlesekapitel. Die Bilder wurden parallel dazu als Beamer-Präsentation gezeigt, um die Abstände einzuhalten. Danach konnten die Kinder Fragen stellen. „Das machte den Kindern Lust, selbst ein Buch zu lesen“, hat die Schulleiterin festgestellt.

Wer nicht gut lesen kann, kann in der Schule und dann in der Gesellschaft schnell abgehängt werden und schlechtere Berufschancen haben. Deswegen engagiert sich die Grundschule Freiham an der Helmut-Schmidt-Allee sehr dafür allen Schülerinnen und Schülern diese wichtige Kompetenz beizubringen.

Leseschule und Buchspende

In diesem Schuljahr wurde die Schule dafür Teil eines Netzwerkes von acht Münchner Schulen, die sich in Begleitung der Ludwig-Maximilians-Universität zu „Leseschulen“ entwickeln. „Leseförderung ist an einer Grundschule im Grunde selbstverständlich, bekommt dadurch aber einen besonderen Stellenwert“, betonte Wobido. Dabei sei die Wichtigkeit dieser Grundkompetenz längst nicht allen Familien bewusst. Die Schulleiterin bedauert: „Nicht jedes Kind in jeder Familie besitzt ein eigenes Buch“.

Deswegen nahm die Schule das Angebot des Rotary Clubs München-Martinsried an, den Kindern extra für das Projekt ausgewählte spannende Bücher zu schenken, um bei ihnen die Lust am Lesen und das Interesse an Büchern zu fördern. Die Rotarier haben dazu bundesweit das Programm „4L“ (LLLL) entwickelt. Das ist die Abkürzung für „Lesen Lernen – Leben lernen“. "Manches Kind steckte gleich den Kopf in das Buch und nahm es mit in die Pause", freute sich Wobido. Andere warteten darauf, es gemeinsam in der Klasse zu lesen und den Inhalt anhand mitgelieferter Begleitmaterialien zu erfassen.


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