Ein Park nach Münchner Tradition
Sieger des Landschaftswettbewerbs stehen fest
Der Realisierungswettbewerb für den Landschaftspark Freiham ist entschieden. Bei diesem zweiten Wettbewerb, zu dem sich sechs Preisträger qualifiziert hatten, hatten die Landschaftsarchitekten das in der ersten Wettbewerbsstufe überarbeitete Gesamtkonzept mit ihren Ideen für den ersten Bauabschnitt im Süden des Landschaftsparks kombiniert.
"Wettbewerbsverfahren mit prozessbegleitender Bürgerbeteiligung" heißt das Verfahren in amtsdeutsch. Dadurch erhoffen sich die Planer eine "größtmögliche Akzeptanz" in der Bevölkerung, heißt es in einem Schreiben der Stadt. Dabei soll eine Gruppe von Bürgern quasi als Stellvertreter für die künftigen Bewohner an den verschiedenen Planungsdialogen mitwirken. Der Vorteil von dem zweistufigen Verfahren sei, dass die Bürger öfter um ihre Meinung gebeten werden können. Seit dem Beginn der Planung wurden die Vorschläge aus der Bürgerschaft aufgenommen, diskutiert und teilweise auch aufgenommen, versichern die Planer.
Der neue Landschaftspark ist circa zwei Kilometer lang und 200 bis 400 Meter breit. Er liegt zwischen der A 99 im Westen, der künftigen Siedlungsgrenze im Osten, der S-Bahnlinie München-Geltendorf im Norden und der Bodenseestraße im Süden. Wenn er fertig ist, dann wird er sich über 58 Hektar erstrecken. "Er dient der Naherholung sowie aktiver Freizeitgestaltung. Darüber hinaus wird er, wie alle anderen großen Münchner Parks, eine überörtliche Anziehungskraft entfalten und gezielt auch aus weiter entfernten Stadtquartieren und den Nachbargemeinden aufgesucht werden", versichern die Planer. Zwar sei München eine der am dichtesten bebauten Großstädte Deutschlands, trotzdem herrscht hier eine Tradition von Parkanlagen, die in Freiham fortgesetzt werden soll.
Sieger ist: "Lützow 7 C. Müller J. Wehberg"
Das Preisgericht verlieh den ersten Preis an die Garten- und Lanschaftsarchitekten "Lützow 7 C. Müller J. Wehberg". Hier gefiel der Jury der Mix aus Wäldchen, Gehölzgruppen, Lichtungen, Streuobstwiesen und Wiesen, der auf Vorhandenes in der Moosschwaige und in der Aubinger Lohe zurückgriff. "Ein überzeugendes Vegetationskonzept", hieß es im Urteil. "Sehr gelungen" seien auch die Übergänge vom Park zur angrenzenden Wohnbebauung, die teilweilse aus Obstbäumen und durch Alleebäume geprägt sind. Hier würde "eine Vielfalt öffentlicher Einrichtungen und Spielbereiche aufgenommen, ohne dass Konflikte mit der Bebauung zu erwarten wären". Das Wegenetz mit geschwungenen Fußwegen und Querungen mündet in die Freihamer Allee. Auch der von der Bevölkerung geforderte "Alpenblick" wurde aufgegriffen. Es soll dafür einen speziellen Aussichtspunkt geben.
Auf Platz 2 kam Franz Reschke und die "hutterreimann" GmbH durfte sich über den dritten Platz freuen. Baureferentin Rosemarie Hingerl zeigte sich mit dem Ergebnis des Realisierungswettbewerbs zufrieden: „Durch die abwechslungsreiche Gestaltung von Landschaftsbestandteilen und Wegebeziehungen entsteht ein lebendiger Park in bester Münchner Tradition", lobte sie.
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