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Ein "Castello" für 124 Mieter

Realisierungswettbewerb für Stadtteilzentrum ist entschieden

Städtisch geprägt - so wie auf dieser Visualisierung des Siegerentwurfs könnte das Gebäude einmal aussehen. (Bild: Laux_Maier_Neuberger/GEWOFAG)

An zentraler Stelle im geplanten Stadtteilzentrum von Freiham nahe der S-Bahnstation möchte die städtische Wohnungsbaugesellschafaft Gewofag 124 Wohnungen sowie Appartements für obdachlose Familien („Flexiheim“) und eine Kindertagesstätte errichten. 2023 soll mit dem Bau der mehrgeschossigen Wohnblocks begonnen werden.

Wie das Ganze einmal aussehen wird, das können die Bürger auf einer Visualisierung des Siegerentwurfs erkennen. Das Preisgericht hatte beim Realisierungswettbewerb Laux Architekten mit Maier Neuberger Architekten aus München und Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten aus Freising zu Siegern gekürt. Sie bekommen ein Preisgeld in Höhe von 63.000 Euro. Ihren Ideen liegt als Basis der Rahmenplan zugrunde, der vorgibt, was auf dem Baufeld möglich ist.

Es sind mehrstöckige Wohnblocks geplant, die im Architektendeutsch „Castello“ genannt werden. Sie sollen „pulsierendes Stadtleben mit der Ruhe ihrer blockartigen Hofbebauung im verdichteten Geschosswohnungsbau verbinden“, heißt es im Rahmenplan. Denn das Stadttteilzentrum, das quasi das „Entrée“ für das Wohnviertel sein wird, soll durch Handel, Gastronomie und Dienstleistungsangebote belebt werden. Die Gewofag erwartete „gestalterisch, funktional und wirtschaftlich überzeugende Lösungen“, die eine hohe Wohnqualität trotz der vorgesehenen dichten Bebauung realisiert.

"Kompakter Stadtbaustein"

Das Grundstück WA19 liegt im Süden des Entwicklungsgebiets Freiham Nord. Es grenzt an die für den Fußgänger- und Radverkehr vorgesehenen Verkehrsflächen, die gemeinsam mit dem Stadtplatz den öffentlichen Kern des Stadtteils bilden.

Die Preisgerichtssitzung fand wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz statt. Beim Siegerentwurf lobten die Juroren einen „kompakten Stadtbaustein“, „angenehm gegliederte Geschosse mit hochformatigen Fenstern“ und „wiederkehrende Typenhäuser“. Der Innenhof sei eine „grüne Oase“. Besonders gelobt wurden eine vertikale Begrünung und die Ausgestaltung von Dachgärten. Dagegen würden die vielen Hecken und Stauden die Freiflächen verringern. Die Kita soll zweigeschossig werden und einen dezentralen, in der Passage zum Innenhof gelegenen Zugang bekommen. Dadurch wird Fläche gewonnen.

Trapezbleche und Metallpaneele

Nicht alles gefiel. Bei den Grundrissen wurde beispielsweise eine Breite von 2,50 Metern bei einzelnen Räumen als zu knapp bemessen empfunden. Jurymitglied Doris Zoller, Ressortleiterin Bau bei der Gewofag erklärte außerdem: „Die Planung der Außenwände in Holzbauweise hat uns sehr gut gefallen, die ungewohnte Fassadengestaltung mit Trapezblechen und Metallpaneelen wiederum hat die Jury kontrovers diskutiert. Das hat zum knappen Ergebnis beigetragen, aber solche Details geben diesen Wettbewerben ihre architektonische und planerische Würze“.

Der erste Platz war nach einer knappen Entscheidung von sechs gegen fünf Stimmen gefallen. Erfreut über das Ergebnis des Preisgerichts zeigte sich auch Klaus-Michael Dengler, Sprecher der Geschäftsführung der Gewofag. „Die tatsächliche bauliche Umsetzung ist abhängig von einem erforderlichen Vergabeverfahren, das demnächst mit den drei Preisträgern durchgeführt wird“, erklärte er. Dabei sollen auch die Anregungen des Preisgerichts berücksichtigt werden.


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