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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Die Zukunft beginnt in Aubing
Nachhaltige Hightech im "Smarter Together"-Projektgebiet
Das Ziel des EU-Projekts Smarter Together ist es, mit Hilfe neuester Technologien und intelligent genutzter Daten Antworten auf die Zukunftsfragen der Stadtentwicklung zu finden. Das soll langfristig Lebensqualität und Nachhaltigkeit in Europas Städten erhöhen. Im Smarter Together Projektgebiet Neuaubing-Westkreuz und Freiham erproben Stadtwerke (SWM) und Verkehrsbetriebe (MVG) gemeinsam mit den Bürgern vor Ort neue und nachhaltige Mobilitätsformen.
Dazu wurden insgesamt acht E-Mobilitätsstationen errichtet, an denen der Öffentliche Personennahverkehr und andere Angebote wie E-Carsharing oder die MVG-Leihräder bereit stehen. Vor kurzem wurden die Leihräder um E-Bikes ergänzt. Es handelt sich dabei um ein motorunterstütztes Elektrorad. Sie stehen an allen acht Stationen zur Verfügung und müssen nach dem Ausleihen auch an einer dieser Stationen zurückgegeben werden, um den Akku wieder aufzuladen.
Neu ist das MVG-E-Trike, das ebenfalls an allen acht Stationen bereitsteht. Es ist ein motorunterstütztes Lastendreirad, mit dem sich etwa Einkäufe bequem transportieren lassen. Dank der dreirädrigen Konstruktion ist das E-Trike auch für mobilitätseingeschränkte Personen geeignet.
Der Projektpartner Stattauto stellt zehn E-Autos vom Kleinwagen bis Transporter zur Verfügung. Um sie aufzuladen, haben Stadtwerke und Verkehrsbetriebe spezielle Ladesäulen installiert. An denen können nicht nur die E-Carsharing-, sondern auch private E-Fahrzeuge „aufgetankt“ werden und zwar mit Ökostrom.
An den Mobilitätsstationen Westkreuz und Freienfelsstraße testen SWM/MVG je eine Quartiersbox. Dorthin können Einkäufe und Waren von teilnehmenden Shops geliefert und flexibel abgeholt werden. Es gibt sogar ein Kühlfach. Zusätzlich bieten die Quartiersboxen eine Schließfachfunktion, um Gegenstände zu hinterlegen oder mit anderen auszutauschen.
„Gemeinsam schlauer werden“
Anfang dieses Jahres ist das EU-Projekt Smarter Together in eine neue Phase gestartet. Nach drei Jahren der Entwicklung und Umsetzung von Smart City Lösungen liegt der Schwerpunkt jetzt darauf, aus den bisherigen Erfahrungen zu lernen. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie „Werden die Lösungen von den Bürgern angenommen?“, „Was funktioniert und was nicht?“, „Worauf sollte in Zukunft geachtet werden?“.
Mit Hilfe der erhobenen Daten kann das Projektteam die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen analysieren. Ziel ist, die erprobten Lösungen auch in anderen Quartieren in München und europaweit einzusetzen. Der Wissensaustausch mit den europäischen Partnerstädten ist bereits seit Projektbeginn ein zentraler Baustein von Smarter Together. „Zusammenarbeit und Austausch sind Voraussetzungen für ein erfolgreiches Miteinander, in der eigenen Stadt ebenso wie auf europäischer Ebene“, betont Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft. „Gemeinsam schlauer werden durch Smarter Together heißt, dass wir die Bürgerschaft einbinden und auf den Weg zur Smart City mitnehmen. Es heißt auch, dass wir von den Erfahrungen unserer Projektpartner lernen und uns mit ihnen über unsere Erfahrungen austauschen.“
Die Schwerpunkte von Smart City sind IT-Technologien, Mobilität, Energie sowie Bürgerbeteiligung. Die EU-Kommission hat 2015 München (das Projektgebiet ist Neuaubing-Westkreuz und Freiham) zusammen mit Lyon und Wien ausgewählt, um Smart-City-Lösungen bis 2021 zu entwickeln und erproben.
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