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Die Häuser stehen schon

Freiham durch die Augmented-Reality-Brille betrachtet

Bürgermeister Manuel Pretzl und Kommunalreferentin Kristina Frank machen ein Selfie. Frank macht dabei die typische Bewegung "air tap", mit der die Brille gesteuert werden kann. (Bild: pst)

Einen Blick auf das zukünftige Freiham warfen Bürgermeister Manuel Pretzl, Kommunalreferentin Kristina Frank und die Vertreter der Münchner Presse. Dafür brauchten sie lediglich eine spezielle Brille aufzusetzen und sahen da, wo sich in Realität Brachflächen, provisorische Straßen und Baugruben befinden, dreidimensionale Straßenzüge mit bauklotzartigen Gebäuden in den unterschiedlichen Größen – so, wie sie auch auf den zweidimensionalen Plänen der Architekten aufgezeichnet sind, allerdings in Originalgröße. „Mit Augmented Reality (AR) können wir die reale Welt durch digitale Informationen erweitern“, freute sich Kristina Frank bei der Präsentation am Freihamer Aussichtsturm. Für Pretzl wurde damit gar ein „Meilenstein in der Debatte um Architektur“ gesetzt. Denn mit den Möglichkeiten der neuen Visualisierung könnten die städtebaulichen Ideen für die Entscheider besser erkennbar gemacht werden. „Manches, was auf dem Plan toll aussieht, sieht dann vielleicht nicht mehr so toll aus oder umgekehrt“, meinte Pretzl.

Dass dies auch wirklich funktioniert, davon überzeugten sich Pretzl und Frank im Praxistest. Auf der Plattform des Freihamer Aussichtsturms setzten sie sich die Spezial-AR-Brillen auf und blickten fasziniert auf die virtuelle Stadt, die sich entlang der bereits errichteten Aubinger Allee, aufgebaut hatte.

Bis es soweit ist, dass Planer, Stadträte und Bürger künftige Bebauungen durch eine Mixed-/ oder Augmented-Reality-Brille betrachten können, wird es aber noch dauern. „Mit diesem Pilotprojekt wollten wir grundsätzlich beweisen, dass es möglich ist anhand von Daten ein virtuelles Bild der Realität zu erschaffen“, erklärte Iris Feuchter, PR-Managerin des Start-Up-Unternehmens „Hololight“. Es hatte im vergangenen Jahr den Innovationswettbewerb der Stadt München im Bereich „Smart Cities“ gewonnen. Am Beispiel von Freiham Nord sollte die zukünftige Bebauung sowohl in ihren realen Ausmaßen als auch im Rahmen von Gremiensitzungen visualisiert werden.

Stadtplanern die Arbeit erleichtern

Im nächsten Schritt sollen die Möglichkeiten der praktischen Anwendung ausgearbeitet werden. Die neue Technik soll später einmal Stadtplanern ihre Arbeit erleichtern. Beispielsweise könnten bei Stadtratssitzungen oder bei Bürgerbeteiligungsverfahren die geplanten Bauvorhaben plastischer vor Augen geführt werden. Vor Ort könnte es Führungen geben, bei denen sich Interessenten ein realistisches Bild von der zukünftigen Stadt machen können.

Augmented-Reality soll übrigens nicht auf Freiham beschränkt bleiben. Alle zukünftigen Planungen könnten damit visualisiert werden. Der GeoDatenService München betreibt bereits ein digitales 3-D-Modell der Stadt. Es diente auch als Basis, um am Testfeld Freiham die zukünftige Bebauung zu visualisieren. In Zukunft könnten alle Bauvorhaben dank Augmented-Reality bereits in der Planungsphase erkennbar gemacht werden.


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