Das unabwendbare Wachstum gestalten
Reiter und Ritter wollen keine "Stadt für Reiche"
"Es passiert wahnsinnnig viel", fasste OB Dieter Reiter bei seinem Bürgergespräch mit MdL Florian Ritter in Aubing zusammen. Unbestreitbar: Aubing, Freiham und Pasing entwickeln sich so dynamisch wie kaum ein anderer Teil von München. Ritter veriwes auf die Neugestaltung des Pasinger Zentrums, den Neubau von Freiham, die Gleisharfe um den ESV. „Die Stadt verändert sich", so Reiter, "wenn man nichts tut, dann wird die Stadt eine Stadt für Reiche." Reiter und Ritter steuern dagegen: "Die Stadt wird sich auf jeden Fall verändern, das kann man nicht verhindern, sondern man muss es gestalten!“ Dazu zählt vor allem, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
"Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Menschen ohne dicken Geldbeutel die Stadt leisten können, die die hier geboren wurden und die lange hier leben", unterstrich Reiter. Die Stadt sei die einzige, die bezahlbare Wohnungen baue. Andere Investoren machen das nicht. Der Staatsregierung warf er vor, zu wenig für die Bürger zu tun: So habe die Stadt allein 63.000 Wohnungen, der Freistaat hingeegn nur 16.000 im gesamten Land. Einig sind sich Reiter und Ritter, dass der Mietspiegel reformiert werden muss. Seine Berechnung sei das Grundübel in München.
Mit Freiham entstehe nun eines der letzten neuen Viertel in der Stadt, sagte Reiter. "Wir brauchen urbane Dichte und dürfen nicht die Fehler von früher machen, wo zu dünn gebaut ist." Der Oberbürgermeister denkt dabei nicht an "Hochhäuser", hält aber "zwischendurch 6 bis 10 Stockwerke" für sinnvoll. Auch die Genossenschaften müsse man untertsützen: Sie sichern bezahlbare Mieten. Inzwischen können sich auch Verdiener mit 4.000 Euro brutto die Mieten kaum noch leisten. "Für die müssen wir auch was tun", so Reiter und Ritter. Sie möchten den städtischen Grund bei der Abgabe an Genossenschaften günstiger machen - das sei mit sozialen Kriterien möglich. Auch hier sei der Freistaat in der Pflicht, um etwa das Erbpachtproblem der Eisenbahnergenossenschaften im Sinne der Mieter zu lösen.
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