Bauern in der Großstadt
Direktvermarkter stellen sich auf dem Aubinger Höfefest vor
In München gibt es nicht nur Straßen, Verkehr, Hochhäuser und Parkanlagen. Es gibt in der Großstadt tatsächlich noch rund 100 Bauern, die Landwirtschaft betreiben und 25 Bauern, die ihre Erzeugnisse direkt verkaufen. Einige davon stammen aus Aubing. Kennenlernen kann man diese letzten Münchner Landwirte beim traditionellen Aubinger Höfefest, Am Sonntag, 12. Oktober, wird von 10.30 bis 17 Uhr in der Ubostraße, einer der letzten „Bauernstraßen“ in München, im Rahmen des bundesweiten „Tages der Regionen“ gefeiert. Während die Erwachsenen in den Hofläden die erntefrischen Produkte und Schmankerln aus bäuerlicher Herstellung verkosten und erwerben können, warten auf die Kinder Attraktionen wie Strohhüpfburgen, Wettmelken und Basteln mit Naturmaterialien wie Stroh oder Wolle.
Die Familien Hagl, Koch und Lampertsdörfer haben sich seit Wochen auf die Veranstaltung vorbereitet. Die Hofläden werden mit allem was Feld und Hof hergeben befüllt sein. Frische Eier, alte Kartoffelsorten, Kürbisse, Eingemachtes und Eingelegtes, Fleisch, Obst und Gemüse stehen zum Verkauf.
Strohhüpfburg und Ponyreiten
Am Hof der Hagls wird musikalisch aufgespielt. Die Kinder dürfen Seife selber machen und sich auf der Strohhüpfburg austoben und im Hofladen gibt es regionale Erzeugnisse. Für die Kleinen steht am Hof von Georg Koch ein ganzer Fuhrpark an kleinen Traktoren bereit, außerdem eine Strohhüpfburg. Aus Stroh können hier auch lustige Männchen gebastelt werden. Viele Kinder warten außerdem schon sehnsüchtig auf das Ponyreiten. Auch bei Familie Lampertsdörfer stehen an diesem Tag die Ställe offen. Es darf ausgiebig gestreichelt und gefüttert werden. Zum ersten Mal macht in diesem Jahr übrigens Elke Lampertsdörfer beim Höfefest mit. In ihrem Gärtnereigeschäft werden Blumen und Gestecke für Allerheiligen verkauft. Außerdem bietet sie erstmalig Rohwolle von ihren Merino-Schafen an.
Neben den Landwirten nutzen andere Vereine und Organisationen die Gelegenheit, um sich den Bürgern vorzustellen. Zwei Imker kommen mit ihren Produkten aus Wachs und Honig. Die Bürger können sich mit den Experten über das Bienenhalten in der Großstadt informieren. Auch in der Stadt gibt es schließlich Natur. Zum Beispiel finden die Bienen von Imker Lehner im Naturschutzgebiet Aubinger Lohe ausreichend Pollen für köstlichen Honig.
Jahreskalender für 2015
Der Förderverein 1000 Jahre Urkunde Aubing wird beim Höfefest seinen neuen Jahreskalender vorstellen. Für das Jahr 2015 haben die Vereinsmitglieder „aus mehreren höheren Warten“ interessante Motive aus Aubing fotografiert, „Sie werden erstaunt sein, welche Perspektiven wir dabei entdeckt haben“, wirbt Fördervereinssprecher Klaus Bichlmayer.
Grüngürtelbauern werden die Münchner Direktvermarkter übrigens genannt. An einem Stand der Landeshauptstadt wird über die Grüngürtelbauern der Stadt informiert und über die Aktion „Krautgärten“. Bei dieser Aktion können sich Bürger ein kleines Stückchen Land zum Bepflanzen pachten. Für die Aubinger ist das Höfefest eine ideale Gelegenheit, um einen Einblick in die Welt der Landwirte zu bekommen – ohne weit fahren zu müssen. Interessant ist es zu erfahren, wo die Lebensmittel herkommen, wie sie erzeugt und verarbeitet werden. Für die Kinder ist es das Höchste die vielen Nutztiere auf den Höfen, wie Kühe, Schafe, Hühner oder Kaninchen, zu erleben, sie zu streicheln oder zu füttern und in ihre Ställe hineinzuschauen.
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