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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Bahn baut neue Brücken
Sanierung könnte mehr Verkehr nach sich ziehen
Teilweise sind die Bahnunter- und -überführungen im Stadtbezirk 22 über 100 Jahre alt. Höchste Zeit für eine Sanierung. In der letzten Bezirksausschusssitzung begrüßte der BA die Pläne der Bahn, allerdings soll der wegen der vielen Baumaßnahmen bereits über die Gebühr strapazierte Stadtteil nicht noch mehr belastet werden und nach den Umbauten mit zusätzlichem Lkw-Verkehr überschwemmt werden
BA fordert Verkehrsprognose
In der Sitzung kritisierte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel: „Die einzelnen Maßnahme dürfen nicht isoliert betrachtet werden, es braucht ein Gesamtkonzept, wie der Verkehr und insbesondere der LKW-Verkehr vernünftig gelenkt werden kann“ Auf keinen Fall dürfe der Stadtbezirk zur „Transitzone“ werden. „Über 80 Prozent des Verkehrs in unserem Stadtbezirk ist schon jetzt Durchgangsverkehr“. So würde der BA beispielsweise bei der Eisenbahnunterführung Limesstraße detaillierte Pläne, Prognosen und ein LKW-Verkehrskonzept vermissen. „Aktuell liegen dem BA keine separaten Verkehrsdaten, die das LKW-Verkehrsvolumen im 22. Stadtbezirk darstellen, vor“, lautete der Vorwurf. Laut Baureferat soll der Neubau an der Hauptverkehrsstraße erweitert werden. Er soll jeweils eine Fahrspur pro Richtung und auf beiden Seiten getrennte Geh- und Radwege bekommen. Danach würde der Querschnitt von derzeit 7,70 Meter auf rund 20 Meter erweitert und die Höhe würde von derzeit 3,40 Meter auf 4,50 Meter vergrößert werden. Dann sei das Ganze auch für Lastwagen geeignet. Ein Punkt, der dem BA Sorgen bereitet. In ihrer Stellungnahme an die Stadt betonte der BA, dass die Unterführung Limesstraße so gebaut werden sollte, „dass kein weiterer Verkehr angezogen wird“. Für den BA 22 wären maximal 15 Meter Breite für die Fahrbahnen, Fuß- und Radweg angebracht.
Keine Ausweichroute zur A 99
Außerdem dürfe die Eisenbahnunterführung Limesstraße kein Bestandteil einer innerörtlichen LKW-Ausweichroute zur A 99 sein, forderten CSU, SPD und FDP in einem interfraktionellen Antrag. Die Aubinger wollen keinen Durchgangsverkehr, keine Umleitungen durch die Wohngebiete oder das Dorfensemble, sie möchten mehr Verkehrssicherheit und bei Bedarf verkehrssteuernde Maßnahmen. Außerdem müsste es eine „qualitative und quantitative Analyse des LKW-Verkehrs geben“. Dabei sollen die Verkehrsprognosen für den LKW-Verkehr gestaffelt nach Durchfahrtshöhen und deren Auswirkungen auf das angrenzende Straßennetz (Limesstraße, Aubinger Straße, Aubing-Ost-Straße, Altostraße, Georg-Böhmer-Straße und der Pretzfelder Straße) erstellt werden.
Zudem wurde gefordert, dass der Verkehrsanschluss Freiham/Aubing und die Querung der Bahnstrecke München-Buchloe miteinbezogen werde.
Das wird gebaut:
Die Bahn plant einen Neubau der Eisenbahnüberführung Alto-/Limesstraße (S4). Beim höhengleichen Bahnübergang Germeringer Weg (S4) ist eine Straßenunterführung im Zuge der Planungen Verkehrsanschluss Freiham an Aubing vorgesehen. Eine Pkw-Unterführung soll beim höhengleichen Bahnübergang Hellensteinstraße entstehen. Bei der Eisenbahnüberführung Am Langwieder Bach (S3) ist ein Neubau in gleicher Ausführung in Höhe und Breite geplant. Beim höhengleichen Bahnübergang Brunhamstraße (S8) wird zur Zeit eine Machbarkeitsstudie für eine Straßenunterführung erstellt und bei den Eisenbahnüberführungen Bodenseestraße (S6 und S8) plant die Bahn zusammen mit der Stadt einen Neubau, der dem Bezirksausschuss im Juli vorgestellt werden soll.
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