Auch die Zelle ist offen
Polizeiinspektion 45 stellt sich vor
„Achtung, Achtung, hier ist die Polizei. Wo ist der Dieb?“, tönte es aus dem Lautsprecher des Polizeiautos, dazu erklang das Martinshorn mit seinem „tatü tata“. Zum Glück handelte es sich nicht um einen Großeinsatz am Münchner Westkreuz, sondern kleine Nachwuchspolizisten hatten beim Tag der offenen Türe der Polizeiinspektion 45 die Dienstfahrzeuge ausprobiert.
Scharenweise waren die Besucher gekommen, um einen Blick in das neue Polizeigebäude an der Heimburgstraße zu werfen. Dienststellenleiter Peter Löffelmann und sein Team waren vollauf damit beschäftigt, in Führungen viele Fragen zu beantworten und die einzelnen Abteilungen mit ihren Büroräumen vorzustellen
Zum Beispiel die beiden Arrestzellen. Bettgestell, Toilette und Stuhl sind aus einem Element, fest installiert und die Matratze hat einen stabilen Plastikbezug, „vandalismussicher“, versicherte Löffelmann und berichtete, dass die Zellen fast täglich belegt seien. „Gar nicht einmal so unbequem“, meinte ein Besucher, nachdem er sich probeweise hingelegt hatte; länger bleiben wollte er aber dann doch nicht.
Digital statt Stempeldruck
Wie Personen erkennungsdienstlich erfasst werden, erfuhren die Besucher in einem Bürozimmer. Fingerabdrücke werden längst nicht mehr mit einem Stempelkissen genommen. Hierfür steht ein digitales Gerät zur Verfügung. Die beiden Buben, die das gerne ausprobiert hätten, wurden aber abgewiesen: „Datenschutz!“. In einem anderen Zimmer hatten sich Kinder um eine Polizistin gesetzt und lauschten einer spannenden Polizeigeschichte.
Einer der Höhepunkte des Tages war die Vorführung der Diensthunde. 25.000 Euro hat die Ausbildung der belgischen Schäferhündin gekostet, die im Auto schon aufgeregt auf den Befehl zum Suchen wartete. Ihr Herrchen hatte in einem anderen Fahrzeug eine Schreckschusspistole und ein Magazin mit Patronen versteckt. Routiniert schnüffelte das Tier und fand sehr schnell die beiden Gegenstände. Dafür gab es viel Applaus und eine Runde Spielen mit dem Herrchen. „Das sind scharfe Hunde, bitte nicht streicheln“, mahnte der Hundeführer die Besucher. Dann zeigt er noch ein paar Befehle, um den Gehorsam seines Tieres zu demonstrieren. „Schaut mal, ob das euer Hund auch kann“, forderte der Hundeführer auf.
Im Außenbereich waren einige Stände aufgebaut. An einem konnten die Besucher Ausrüstungsgegenstände wie Helm oder die einige Kilo schweren kugelsicheren Westen begutachten. Bei gefährlichen Einsätzen wie beispielsweise Amoklauf ordne die Einsatzzentrale an, dass diese getragen werden müssen, erklärte eine Polizistin. Wer nach all diesen Eindrücken Lust auf einen Beruf bei der Polizei hatte, konnte sich am Ausbildungsstand über die Bedingungen informieren.
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