Aubinger "Elphi" eröffnet
Kulturzentrum ubo9 feierlich wiedereröffnet
„Freude schöner Götterfunken“ klang es vielstimmig aus den Kehlen des Männergesangsvereins Germania Aubing (MVG). „Fast so schön wie bei der Eröffnung der Elbphilharmonie“, lobte der Münchner Kulturreferent Hans-Georg Küppers. Dann begrüßte er die vielen Ehrengäste und Vereinsvorstände bei der Wiedereröffnung der ubo9 mit den Worten „willkommen im Bullenstall“. Tatsächlich ist der neue Kulturtempel der Aubinger einst ein landwirtschaftliches Gebäude gewesen. Klar, dass die hartnäckigen Beschützer des Dorfensembles diesen Raum, den sie erstmals im Rahmen der 1000-Jahr-Feier bespielt hatten, auch für die Zukunft bewahrt haben wollten.
Das ist gelungen. „Diese Räume sind prima geworden“, lobte Küppers. Dann gestand der Kulturreferent, dass er eine Schwäche für Stadtteilkultur habe. „Die Kultur um die Ecke ist gleichwertig mit den Kammerspielen oder der Philharmonie“, betonte er. Kultur sei die Voraussetzung für eine gemeinsame Zukunft. Sie bringe Menschen zusammen, berühre und begeistere. Traditionen bewahren und auf kulturelle politische Themen aufmerksam zu machen – das gelinge mit Kultur. In diesem Zusammenhang freute sich Küppers besonders über die Fotoausstellungen über das 110-jährige Burschenvereinsjubiläum und die Helfer in der Gemeinschaftsunterkunft Freiham, die beide Aspekte berücksichtigten.
Aubinger Lebensgefühl entwickeln
Angesichts der großen Änderungen, die das Stadtviertel in den nächsten Jahren zu bewältigen habe, sei es wichtig, dass die Neubürger ein Aubinger Lebensgefühl entwickelten. Dazu soll das ubo9 mit seinen Angeboten beitragen. Einen kleinen Vorgeschmack von der Mentalität eines Aubingers, dessen herben Charme Küppers in seiner Rede angesprochen hatte, gab der MGV mit seiner Aubing-Hymne. „Mia san Aubinger, mia ham koa Isar, koane Würm, koa Stachus, koane Frauentürm, uns hat’s scho lang vor München gebn….“. Tosender Applaus. Den eingerahmten Text überreichte MGV-Mitglied Helmut Pfundstein den städtischen Vertretern.
Wolfgang Mayer, Vorsitzender des Trägervereins Kulturnetz 22, dankte der Stadt dafür, „dass sie die Anliegen der Bürger ernst genommen“ und das Kulturzentrum mit seinen 500 Quadratmetern Fläche für rund 850.000 Euro saniert habe.
Jetzt liege es an den Bürgern, das Ganze zu beleben, mahnte Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel. Für Interessenten lagen bereits Flyer aus mit dem Hinweis, dass es für Kulturprojekte in den Stadtteilen sogar Zuschüsse gebe. Voraussetzung ist, dass die Aktion „für alle“ ist, dass sie etwas bewirkt, „besonders“ und nachhaltig ist.
Im Rahmen der Wiedereröffnung werden am Freitag, 27. Januar, 19 Uhr, Original-Kurzfilme von Karl Valentin und Liesl Karlstadt gezeigt. Am Samstag, 28. Januar, tritt um 19 Uhr das Liedermacher-Ensemble Blazek & Kontrabänd mit lyrischen und humoristischen Liedern auf. Am Sonntag, 29. Januar, spielt das Akkordeon-Ensemble Aubinger AKKzente ab 15 Uhr beliebte Filmmelodien. Auch die Volkshochschule hat ihr Programm für die ubo9 bereits zusammengestellt. Das Angebot reicht von Cajon- und Gitarrespielen, über Aquarellieren bis zu einem Vortrag über Geothermie, einer Krimilesung, heimatkundlichen Referaten und Exkursionen. Neu sind die „Aubinger Gespräche“. Dabei übernehmen Mitglieder des Bezirksausschusses 22 bei der Volkshochschule verschiedene Themen. Den Beginn macht Sebastian Kriesel am 9. März, 18.30 Uhr, mit einem Überblick über die Entwicklungen im Münchner Westen. Brigitta Bacak informiert am 30. März, 18.30 Uhr, zum Thema „Flucht und Integration“. Über die Veränderungen, die die baulichen Entwicklungen des Stadtviertels mit sich bringen, informiert Dagmar Mosch, am 27. April, 18.30 Uhr. Den Abschluss macht Tanja Huber am 18. Mai, 18.30 Uhr. Sie spricht über den Bildungscampus Freiham.
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