Aubing aus dem Innennetz gefallen?
Schlechte Kennzeichnung der MVV-Pläne verwirrt
Gehört Aubing etwa nicht mehr beim MVV-Netz zum Innenraum? Diese Befürchtung hatte ein Bürger in einem Schreiben an den Bezirksausschuss 22 geäußert. Bei dem neuen Fahrplan ist ihm aufgefallen, dass „aus mir völlig unverständlichen Gründen“ der S-Bahnhof Aubing (S 4) statt wie bisher auf dem Übergang von der Innenstadtzone zur grauen Außenzone jetzt in die „graue Zone“ verschoben worden war. Über den Zonenübergang von weiß zu grau sei ein „neutraler Bereich“ eingetragen. Dieser würde aber bei den Mini-Plänen nicht erkennbar sein „und bei den Plänen, die von einem Block abgerissen werden, nur mit der Lupe“. Im Internet wäre die „neutrale Zone“ ebenfalls nicht angegeben. „Außerdem ist die neutrale Zone nirgends genau definiert“, kritisierte der Bürger. Schon häufig sei der „Pate am Bahnhof“ von Bürgern angesprochen worden, die sich beim MVV nicht auskennen. Jetzt befürchtet der Antragsteller weitere Verwirrungen durch diese „irreführende Änderung“. „So kann man das nicht lassen“, schlussfolgerte der Bürger. Im Bezirksausschuss gab BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel Entwarnung. Es hat sich nichts geändert. „Aubing bleibt im Innenraum. Der Plan ist nur schlecht gekennzeichnet“.
Triebwerk abgehängt
Die CSU-Fraktion beantragte in der letzten BA-Sitzung die Erschließung des Gewerbegebiets „Triebwerk“ in Neuaubing. Dafür soll die Stadt bei der Münchner Verkehrsgesellschaft die Anbindung über Freiham Süd prüfen. „Freiham und das anschließende Triebwerk mit dem vorgelagerten Wohngebiet Gleisharfe sind neue, wachsende Stadtteile“, mahnten die Antragssteller. Während das Freihamer Gewerbegebiet mit der S-Bahnstation und dem Bus 143 erschlossen ist, sei das Triebwerk „abgehängt“. Der Fußweg zu den S-Bahnen sei über einen Kilometer lang. Dabei seien im Triebwerk neben Firmen aus unterschiedlichen Branchen auch Freizeiteinrichtungen wie eine Kletter- und Boulderhalle oder ein Kindererlebnisland untergebracht.
Flächen für Katholiken
In Freiham wird die katholische Kirche eine Sondernutzungsfläche für ein religiöses Zentrum nutzen. Das sei keineswegs eine Bevorzugung der Katholiken, erläuterte Sebastian Kriesel. Bei einer Abfrage unter den Vertretern der verschiedenen Glaubensrichtungen hätten aber lediglich die Katholiken Bedarf angemeldet. Deswegen lehnte der BA auch einen Antrag der Grünen ab. Diese hatten für Freiham „ein religiöses Zentrum zur Mehrfachnutzung von Religionsgemeinschaften“ gefordert. Mit allen Religionsvertretern hätten zu dieser Idee Gespräche geführt werden sollen. „Durch den immer knapper werdenden Baugrund in München wäre es sinnvoll ein für alle Religionen und Glaubensgruppen gemeinsam nutzbares Gebäude zu planen“, hieß es in dem Antrag. „Die Abfrage ist doch schon gelaufen“, erwiderte Kriesel. Die Mehrheit des Gremiums war außerdem der Meinung, dass es nicht Aufgabe der Stadt sein könne, religiöse Einrichtungen vorzuhalten. „Das sollen die Religionsvertreter unter sich ausmachen.“
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