4 Schulen für 241 Millionen
Münchens größtes Bildungsbauprojekt ist in Freiham
Es ist das größte Schulbauprojekt, das München je in Angriff genommen hat: der Bildungscampus Freiham. Vor kurzem hat der Bildungsausschuss der Stadt München den Auftrag dafür erteilt. Für insgesamt 241 Millionen Euro sollen eine fünfzügige Grundschule, ein Förderzentrum mit 19 Klassen, eine fünfzügige Realschule und ein sechszügiges Gymnasium entstehen. Das klingt zwar nach einer gigantischen Größenordnung, aber immerhin sollen in Freiham einmal bis zu 20.000 Leute wohnen, darunter sicherlich viele Kinder. Die Schulen in Aubing platzen schon jetzt aus allen Nähten und erhoffen sich Entlastung durch das neue Schulzentrum. Noch kann man auf dem riesigen Areal an der Bodenseestraße lediglich Erdbewegungen erkennen. „Die Bürger fragen sich zu Recht, was dort gebaut wird“, erklärte Fraktionssprecherin im Aubinger Bezirksausschuss, Dagmar Mosch. Deswegen hatten die Pasing-Aubinger Grünen vor kurzem zu einer Radltour zu den neuen Baugebieten im Stadtbezirk 22 eingeladen. Eine der Stationen war der Bildungscampus Freiham. Die beiden Rohbauten der Grundschulen, die man bereits am Horizont erkennen konnte, gehören aber nicht dazu. Da, wo sich die Erdhaufen türmen, zeigte Mosch auf die Standorte von Förderschulzentrum, Gymnasium, Realschule und Grundschule.
Wie das Ganze aussehen wird, das hat die Stadt München bereits festgelegt. Der Siegerentwurf beim Realisierungswettbewerb wurde dabei ordentlich abgespeckt. So können etwa 49 Millionen Euro eingespart werden. Dafür wurden die Klassenzimmer günstiger angeordnet, die Verbindungsgänge und Erschließungsflächen verkleinert. Mehr als 3000 Quadratmeter Fläche müssen dadurch weniger bebaut werden.
Bereits 2019 soll unterrichtet werden
Das pädagogische Lernhauskonzept ist davon nicht betroffen und kann nach wie vor umgesetzt werden. Hier bilden Klassenzimmer und Gruppenräume sogenannte Lernhäuser. Viel Glas und die Möglichkeit moderne Lernformen anzuwenden sind der Vorteil.
Neben den Schulgebäuden wird es eine weitere Neuerung geben. In der „Zentralen Mitte“ entstehen Mensa, Küche und Fachräume, die von allen Schülern gemeinsam genutzt werden können. Damit wurde eine Anregung der Schüler aufgegriffen. Sie hatten in vorangehenden Workshops den Wunsch geäußert, dass sie sich auch einmal schultypenunabhängig auf dem Schulgelände treffen wollten. In dem Bereich soll es auch einen öffentlichen Park sowie kleinere und größere Pausenhöfe geben.
Trotz der Einsparungen – die halbe Million Euro im Gesamtbudget für „Kunst am Bau“ wurde nicht gestrichen. Hier erwarten die Stadträte ein künstlerisch gestaltetes Lichtkonzept, das den Bildungscampus, den Sportpark und die Grünanlagen optisch verbinden soll. Dafür soll es einen extra Wettbewerb geben.
Den Zeitplan für das Ganze kann man „sportlich“ nennen. Der Baubeginn ist für das erste Quartal des Jahres 2017 geplant. Nach einer rund zweieinhalbjährigen Bauzeit sollen bereits im September 2019 die ersten Schüler in ihre neuen Schulen gehen können. Ein Jahr später soll dann auch der Sportpark fertig sein, der parallel zum Bildungscampus errichtet werden soll.
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