25 neue Straßennamen
Pumuckl und Gandhi standen Pate
Freiham hat im Neubaugebiet 25 Straßennamen bekommen. Die letzten fünf Benennungen hat der Kommunalausschuss des Stadtrats vor wenigen Tagen bekannt gegeben. Die Grete-Weil-Straße und die Marie-Luise-Jahn-Straße wurden nach Widerstandskämpferinnen gegen den Nationalsozialismus benannt. Außerdem wurde die 2016 in München gestorbene Ute Strittmatter, die sich für die Rechte und die Inklusion von Frauen mit Behinderungen einsetzte, mit einem Straßennamen geehrt. Weitere zwei Straßen wurden nach den beiden 2017 verstorbenen Persönlichkeiten, der Zirkusdirektorin Christel Sembach-Krone und dem Ehrenbürger der Stadt München, Architekt und Präsident der Technischen Universität München, Professor Otto Meitinger, benannt.
Eine Straßenbenennung ist die höchste Form der persönlichen Ehrung durch die Landeshauptstadt. In der Regel werden Personen aus Kunst, Politik, Wissenschaft und Technik geehrt, die eine Verbindung zur Münchner Geschichte, zu örtlichen Gegebenheiten haben oder von weltweiter Bedeutung sind. Die Benennung wird frühestens ein Jahr nach dem Tod der zu ehrenden Person vorgenommen.
Um durch die Straßen den Wohnvierteln ein einheitliches Erscheinungsbild zu geben, wurde vom Geodaten-Service des Kommunalreferats im Vorfeld ein Konzept ausgearbeitet. Das Planungsgebiet Freiham wurde dafür in Cluster eingeteilt, innerhalb derer bestimmte Themen gelten. Zum Beispiel stand der Kobold Pumuckl Pate für die Gustl-Bayerhammerstraße (Meister Eder), die Ellis-Kaut-Straße (Erfinderin der Pumuckl-Bücher) und den Hans-Clarin-Weg (Stimme des Pumuckls).
Schmidt, Genscher, Hamm-Brücher und Co.
Beim Cluster „Politik“ wurden Persönlichkeiten wie Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher, Hildegard Hamm-Brücher, Annemarie Renger und Roman Herzog mit einem Straßennamen geehrt. Kommunalreferent Axel Markwardt betonte: „Sie waren alle weltoffene, leidenschaftliche Verfechter unserer demokratischen Grundordnung. Meine Hoffnung ist, dass dieser demokratische Geist auch das gelungene Zusammenleben in Freiham prägen möge.“
Aber Freiham erinnert auch an internationale Persönlichkeiten wie beim Mahatma-Gandhi-Platz an den Kämpfer für Menschenrechte und Gewaltlosigkeit sowie an den Vertreter des Existentialismus, den Philosophen und Literatur-Nobelpreisträger Albert-Camus und den Historiker Golo Mann, dem bedeutenden Kommentator des Zeitgeschehens.
Erste Frauen in der Politik
Um der Flut an männlichen Straßennamen in München etwas entgegen zu setzen wurden in Freiham bewusst verdiente Frauen geehrt. Die Margarete-Vollmar-Straße erinnert an die ehemalige Geschäftführerin der „Pfennigparade“ für behinderte Kinder. Die Amalie-Nacken-Straße erinnert an die jahrelange Vorsitzende des Vereins Kinderschutz und Gründerin zweier Kinderheime. An die ersten Frauen in hohen politischen Positionen erinnern die Emilie-Maurer-Straße (Maurer war eine der ersten Frauen im Bayerischen Landtag), die Auguste-Halbmeier-Straße (eine der ersten Stadträtinnen) und die Rosa-Kempf-Straße (Kempf sprach vor rund 100 Jahren als erste Frau im Plenum des Bayerischen Landtags).
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