Pasing · „Einzelhandel nicht gefährden“
Diskussion über Verkehrskonzept auf der Bürgerversammlung
Im Rahmen der Nordumgehung soll auch die Landesberger Straße grüner werden.
„Kaum Verkehrsentlastung“
Dennoch äußerste der Vorsitzende des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing Andreas Ellmaier (CSU) Kritik an den Plänen der Stadt. So wie die NUP derzeit geplant sei, werde sie kaum etwas zur Verkehrsentlastung des Pasinger Zentrums beitragen, bemängelte er. „Den Plänen nach zu urteilen, dient die NUP im Moment nur dazu, das Einkaufszentrum von beiden Richtungen aus zu erschließen“, mutmaßte Ellmaier. Dem widersprach Lindner-Schädlich allerdings vehement. Im Moment sei es zwar tatsächlich so, dass vorrangig der Nord- und Westast der neuen Straße gebaut werden, jedoch werde die NUP auf jeden Fall durchgängig realisiert, versicherte sie. Darüber hinaus wies Ellmaier aber auch darauf hin, dass die Stadt dem Stadtbezirk in einem früheren Beschluss drei zentrale Projekte versprochen habe, die dazu beitragen sollten, die Verkehrssituation in Pasing zu verbessern. „Neben dem Bau der Nordumgehung, sollte vor allem auch die U5 vom Laimer Platz nach Pasing verlängert und der Paul-Gerhardt-Tunnels im Nordosten gebaut werden“, resümierte Ellmaier. Die beiden letzten Punkte seien jedoch offensichtlich bei der Stadtverwaltung bereits unter den Tisch gefallen, weil sie im Verkehrskonzept nun nicht mehr auftauchen. „Statt U-Bahn und Tunnel bekommen wir jetzt dieses imposante Einkaufsmonster und eine verlängerte Trambahn, die wir gar nicht wollen“, klagte er und schien damit die Mehrheit der Pasinger Bürger auf seiner Seite zu haben. Diese zeigten sich während der Bürgerversammlung sehr engagiert und stellten über zwanzig Anträge an die Stadt. Die meisten Anliegen bezogen sich dann auch auf die von der Stadt geplante Verlängerung der Tramlinie 19 vom Pasinger Marienplatz durch die Gleichmannstraße zum Bahnhof, die von den Bürgern mehrheitlich abgelehnt wird. Sorgen machten sich die Einwohner auch darum, ob und wie die Einkaufsstadt Pasing mit ihren zahlreichen Einzelhandelsgeschäften erhalten werden kann. Besonders das geplante Einkaufszentrum im Norden beunruhigte die Geschäftsinhaber. Ein weiteres großes Anliegen der Bürger war darüber hinaus, der Schutz der Bäume im Pasinger Stadtpark, die nach der Meinung vieler Einwohner von Gartenbauamt zu zahlreich und ohne ausreichenden Grund gefällt werden. Ein Bürger forderte außerdem, statt dreiteiligen Trambahnen auf der Linie 19, Züge mit jeweils vier Waggons einzusetzen. Dadurch sollen die Fahrgäste künftig bequemer und schneller ein- sowie aussteigen können. Die Stadt soll zudem, die Verkehrssituation an der Kreuzung Sibelius-/Kaspar-Kerll-Straße verbessern, indem dort sowohl das Links- als auch das Rechtsabbiegen wieder zugelassen wird. Ein Vertreter der Taxifahrer machte die Stadt darauf aufmerksam, dass es im Stadtteil Pasing besonders schwer sei, bestimmte Arztpraxen anzufahren, da dort kaum Haltemöglichkeiten vorhanden seien. Er bat darum über eine Verbesserung der Situation nachzudenken.
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