BA ist mit der Planung am Stiftsbogen nicht zufrieden
Mit der Planung der Grünanlagen für die auf der Kurparkwiese zwischen Augustinum, Stiftsbogen und Lindauer Autobahn entstehende Siedlung ist der Haderner Bezirksausschuß nicht zufrieden. Insbesondere stieß das Vorhaben, einen großen Teil (etwa ein Drittel) der verbleibenden Wiese als Ausgleichsfläche für die Bauten auszuweisen, auf Ablehnung. Dieses Areal direkt zu Füßen des Walter-Hopf-Hanges am Augustinum soll nach den derzeitigen Vorstellungen der Planer eine Magerrasenwiese (wie in der Siedlung am Max-Lebsche-Platz oder auf der Panzerwiese) werden - und von den Bürgern möglichst nicht betreten werden. »Das zerreißt mir das Herz, das widerspricht massiv den Vorstellungen von einem gut nutzbaren Stadtteilpark«, meinte Frauke Bristot, als die Grünflächenplanung von Philipp Königer (Landschaftsarchitekturbüro Schober) und Jürgen Emrich (Baureferat) dem BA Hadern vorgestellt wurde. Die Grünanlagen seien als »Ausgleich für die Menschen« gedacht gewesen, betonte Bristot und erinnerte daran, daß bei der Festlegung des Flächennutzungsplanes Anfang der 90er Jahre die geplante Grünfläche am Stiftsbogen als dringend nötig für Neuhadern eingestuft worden sei, weil dieses Viertel viel zu wenig öffentliches Grün habe. »Für Magerrasen habe ich kein Verständnis«, meinte auch Franz Rudrich, »von Magerrasen war hier nie die Rede!« Er kritisierte, daß Kinder auf dieser Fläche gar nicht spielen könnten. Die BA-Mitglieder glauben zudem, daß die Magerrasenwiese entgegen der offiziellen Vorgaben letztlich doch von den Bürgern genutzt werde; das Beispiel Max-Lebsche-Platz zeige aber, daß sich die Kinder, die auf solchen Flächen spielen, leicht verletzen. Philipp Königer betonte, die Landschaftsarchitekten hätten die Gestaltung der Grünanlagen intensiv diskutiert; sie seien aber an zahlreiche Vorgaben des Bebauungsplans gebunden.
Neben der Kritik an der Platzierung der »Magerrasen-Ausgleichsfläche«, für die ein großer Teil der nutzbaren Grünfläche im Baugebiet am Stiftsbogen verloren geht, äußerte der Haderner Bezirksausschuß bei der Vorstellung des Grünanlagenkonzepts Bedenken hinsichtlich der Wegebeziehungen. Ein »Aktivitätenband« (Königer) an der Ecke Walter-Hopf-Weg / Stiftsbogen ist als Ausgangspunkt für das Wegenetz in der Siedlung vorgesehen. Auf dem »Band« entsteht neben einem zentralen Platz auch einmal ein ASZ. Daß dieses ASZ nicht in absehbarer Zeit gebaut wird, verhindert die Lösung eines Problems, auf das Frauke Bristot hinwies: Sie bemängelte, daß am Übergang des Walter-Hopf-Weges über den Stiftsbogen (also beim Zugang zum Haderner Stern) keine Rampe geplant ist. Die Bewohner der neuen Siedlung müßten hier entweder eine Treppe nutzen oder über ungesicherten Stiftsbogen queren. Königer erklärte, die gewünschte Rampe müßte, da sie einen Höhenunterschied von 4 Metern überbrücken müßte, sehr lang werden und würde die Zufahrt zum ASZ blockieren. Solange man nicht wisse, wie das ASZ einmal aussehe, könne man keine Rampe (die ja in den Baukörper eingefügt werden müßte) bauen.
Der BA ist aber mit der grundsätzlichen Wegführung in der Siedlung unzufrieden; was derzeit geplant ist, hält Frauke Bristot keineswegs für optimal. Trampelpfade zum Einkaufszentrum und zur U-Bahn seien vorprogrammiert, weil die geplanten Wege den Bewohnern unsinnige Umwege abverlangten.
Philipp Königer und Jürgen Emrich wiesen die BA-Mitglieder auf die engen Vorgaben hin, die den Rahmen für die aktuellen Planungen setzten. Auch die Planer seien mit der Platzierung der Ausgleichsfläche und den Wegverläufen nicht wirklich glücklich; die Ausgleichsfläche sei jedoch durch den Bebauungsplan vorgegeben, einen besseren Verlauf der Wege habe der Einspruch des Architekten, der den Städtebauwettbewerb zum Siedlungsprojekt gewonnen habe, verhindert.
Der Bau der Polizeidienststelle, die auf dem Areal geplant ist, rückt indes weiter in die Ferne: Infolge der leeren Kassen kann die Polizei nach wie vor keinen Termin für einen Baubeginn nennen. job