„Wunderbare Betreuung“
Henning Clewing engagiert sich ehrenamtlich als Demenzhelfer
„Als Demenzhelfer besuche ich einmal in der Woche am Nachmittag eine 89-jährige Frau, die in einem Bungalow im Hasenbergl lebt“, erzählt Henning Clewing. „So hat ihre Betreuerin, die ansonsten für sie da ist, ein paar Stunden frei.“ Der 84-Jährige engagiert sich seit Mai dieses Jahres ehrenamtlich im Helferkreis von wohlBEDACHT e.V. Der Verein bietet im Rosengarten in der Höcherstraße 7 neben Demenzhelfer-Schulungen eine Tagesbetreuung sowie seit kurzem auch eine Nachbetreuung für Demenzkranke an.
Mit großen Mühen verbunden
Dass die Pflege und Betreuung eines dementiell erkrankten Menschen oft mit großen Mühen und Entbehrungen verbunden ist, weiß Henning Clewing. Er hat seine demenzkranke Frau, die im Dezember vergangenen Jahres verstorben ist, über viele Jahre alleine und ohne fremde Hilfe betreut. „Ich selbst wollte keine fremde Hilfe in unserer Wohnung“, erzählt der 84-Jährige, der für die FDP im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) sitzt. „Auf Termine habe ich sie meist mitgenommen, auch in den Bezirksausschuss. Die Leute haben sich meiner Frau gegenüber immer wundervoll verhalten.“
"Sie war wunderbar betreut"
Erst als seine Frau Holle, mit der er über 50 Jahre glücklich verheiratet war, nicht mehr gehen und stehen konnte, hat sich Henning Clewing dauerhaft Hilfe gesucht. „Das war knapp einem Jahr vor ihrem Tode. Ich habe einen Brief an ihren Neurologen geschrieben, den ich in Kopie auch an Sonja Brandner von wohlBEDACHT weitergegeben habe“, erzählt er. „Seit diesem Tag an war meine Frau für 24 Stunden im Rosengarten untergebracht. Dort wurde sie wunderbar betreut.“ Die Dienste des Rosengartens hat Henning Clewing für seine Frau schon vorher in Anspruch genommen. „Im Jahr 2010 haben wir begonnen, dass sie für zwei Tage pro Woche in der Tagesbetreuung war“, so Henning Clewing. Dies habe sich im Laufe der Zeit immer weiter ausgedehnt.
"Ich wollte mich erkenntlich zeigen"
Dass er nun selbst als Demenzhelfer ehrenamtlich tätig ist, ist für Henning Clewing selbstverständlich. „Nach dem Tode meiner Frau wollte ich mich für die wunderbare Betreuung, die sie im Rosengarten erfahren hat, erkenntlich zeigen und beteilige mich daher an dessen Helferkreis.“ Die Demenzhelfer unterstützen die Angehörigen bei der Betreuung des Erkrankten und werden in Schulungen auf diese Aufgabe vorbereitet. „Es gibt viele Dinge die Freiwillige tun können“, erzählt Henning Clewing. „Ganz ohne Anleitung aus der Demenzhelfer-Schulung geht es aber nicht. Zur Betreuung von Demenzkranken ist grundsätzlich schon spezielles Wissen erforderlich.“ Nach dem Kurs kann dann jeder Interessierte selbst entscheiden, ob ein entsprechendes Engagement angenommen werden möchte. „Als Demenzhelfer wird man dann entweder im häuslichen Umfeld oder vor Ort im Rosengarten eingesetzt. Ich finde es ungemein wichtig, dass man die Bereitschaft der Menschen fördert, sich als Demenzhelfer ehrenamtlich zu engagieren.“
Schulung und Krisendienst
Neben der Demenzhelfer-Schulung sowie der Tages- und Nachtbetreuung und einer ambulanten Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz bietet wohlBEDACHT e.V. in Allach auch einen 24-Stunden-Demenz-Krisendienst an. „Den Dienst gibt es seit zirka einem halben Jahr und kann von allen in Anspruch genommen werden, die einen Monatsbeitrag von 15 Euro entrichten“, betont Henning Clewing. „Dieser Dienst ist für pflegende Angehörige etwas ganz Tolles. Die Zahl der Mitglieder wächst daher ständig.“
Wer sich für ein ehrenamtliches Engagement im Rosengarten interessiert, bekommt weitere Informationen im Internet unter www.wohlbedacht.de oder unter Tel. 81320300.
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