Wohin soll die Ampel?
In Diskussion: Installierung einer Bedarfsampel über Pippinger Straße
Der Wunsch nach einer Bedarfsampel an der Pippinger Straße in Höhe des Musikforums Blutenburg hat eine lange Geschichte. Seit über 25 Jahren fordern Anwohner, Musikforum, dessen Elternschaft und auch die Elternschaft der nahen Ballettschule eine Querungshilfe über die Staatsstraße. In 2019 wurde die Ampel bereits vom KVR in Aussicht gestellt und geplant. Nun erklärte das Mobilitätsreferat sein Okay zur Ampel, beziehungsweise zu den Ampeln. Denn laut Planungen der Landeshauptstadt sollen zwei Ampeln angebracht werden, eine südlich und eine nördlich der Dorfstraße/Breiter Weg. Zudem soll eine zusätzliche Haltelinie südlich der Dorfstraße in Fahrtrichtung Norden aufgebracht werden, damit Autos auch bei Rot direkt aus der Dorfstraße in die Pippinger Straße/Süd einbiegen können.
„Zwei Ampeln - das halten wir für überdimensioniert“, meinte Maria Osterhuber-Völkl, Vorsitzende des Unterausschusses Planung im Bezirksausschuss 21 (BA), in der letzten Sitzung. „Das könnte die Verkehrssituation eher behindern. Allerdings muss klar sein, dass eine Ampel nötig und richtig ist.“ Ihre Fraktion CSU stellte den Antrag, dass nur eine Ampel installiert werden soll, nämlich am Breiter Weg. „Wir müssen bedenken, dass dort Tempo 30 gilt und die Verkehrsteilnehmer schon allein wegen der unübersichtlichen Kurve langsam fahren. Es soll sich kein Stau bis in die Dorfstraße bilden.“
Ampel bitte am Musikforum!
Es sei ein Kompromiss, so CSU-Fraktionsvorsitzender Sven Wackermann. „Wir halten den Übergang am Betzenweg am geeignetsten, die Stadt präferiert aber die Lochhausener Straße. Deswegen möchten wir uns auf die Mitte einigen.“ Der CSU-Antrag sei ein Rettungsversuch, dass überhaupt eine Ampel käme und am Ende nicht alle Standorte abgelehnt würden. „Und wir wollen verhindern, dass eine gigantische Ampelanlage alles verstellt“, so auch MdB Stefan Pilsinger aus der CSU-Fraktion. „Der Standort Betzenweg ist trotzdem die beste Lösung. Wir fordern, dass die Stadt nicht über unsere Köpfe hinwegplant und vielleicht noch einlenkt.“
Für BA-Mitglied und Vorsitzende des Musikforums Christa Stock (FDP) kann die Ampel allerdings nur ausschließlich am Betzenweg kommen. „800 Kinder pro Woche kommen und gehen und suchen sich immer den kürzesten Weg zum Unterricht. Den Umweg über den Breiten Weg wird kein Kind gehen. Wenn die Ampel dorthin kommt, dann ist der Überweg am Musikforum wieder nicht sicher für die Kinder.“
Viele Pros und Kontras
Andreas Bergmann (Grüne) sah im CSU-Antrag einen „guten Bündelungseffekt“. „Der Antrag ist sinnvoll, der bezieht auch die Busse mit ein“, meinte er und empfahl die Zustimmung. Die SPD-Fraktion hielt allerdings an den beiden Ampeln fest. „Es ist Platz für zwei Ampeln dort“, so Fraktionssprecherin Constanze Söllner-Schaar. „Wir sehen darin kein Problem.“ Anwesende Bürger bekamen ebenfalls Rederecht in der Sitzung, sprachen sich gegen den Standort am Breiten Weg aus, verwiesen auch darauf, dass Landwirtschaftsfahrzeuge unter den Ampelbögen durchpassen müssten und warnten vor einem „Chaos in der Dorfstraße“.
Am Ende blieb die Entscheidung im Gremium aus. Einstimmig beschlossen die BA-Mitglieder die Vertagung und erneute Diskussion der Angelegenheit. „Das Thema ist vielschichtig und wird uns noch eine Weile beschäftigen“, meinte BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang. „Wir werden im Unterausschuss noch einmal gründlich diskutieren“, so auch Osterhuber-Völkl. „Da gibt es viel zu bedenken. Zum Beispiel auch, dass ein Anwohner die Ampelanlage auf seinem Privatgrund genehmigt. Fakt ist, dass wir uns sehr freuen, dass wir eine Ampelanlage bekommen. Die muss nur wohl überlegt sein. Es ist immer schwierig, auf alle Eventualitäten einzugehen. Wir versuchen es.“
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