„Wirtschaftlich nicht darstellbar“
Keine Änderung beim Rufbus der Linie 164
Die Rufbuslinie 164 wird nicht durch einen regelmäßigen Busfahrplan zur U1 ersetzt. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft hat eine entsprechende Empfehlung der Bürgerversammlung des 23. Stadtbezirks abgelehnt, in der auch die Einrichtung einer Buslinie über die Ludwigsfelder Straße gefordert wurde. Das Angebot der Linie 164 sehe abends ab zirka 21.30 Uhr einen Rufbusbetrieb im 20-Minuten-Takt zwischen Gerlachweg beziehungsweise Augustenfelder Straße zum Allacher Bahnhof und zurück vor, heißt es von Seiten der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Dabei sei ab Allach Bahnhof alle 20 Minuten ein Anschluss von der S-Bahn gegeben.
„Die Ausweitung des Regelverkehrs bis Betriebsschluss im 20-Minuten-Takt, wie er tagsüber gefahren wird, ist aufgrund der geringen Nachfrage wirtschaftlich nicht darstellbar“, teilt die MVG weiter mit. „Der Linienverkehr würde gegenüber dem Rufbus den Einsatz eines zusätzlichen Fahrzeugs inklusive Personalbedarf bedeuten.“ Hinsichtlich der aktuell sehr knappen Personalressourcen müsse daher eine Priorisierung in Richtung verkehrlich dringend notwendigen Maßnahmen getroffen werden. Von Seiten der MVG beobachte man jedoch die Fahrgastentwicklung auf der Linie 164 und prüfe zu gegebener Zeit eine Angebotsausweitung erneut. Insbesondere im Rahmen der Bebauung des Diamaltgeländes im Laufe der nächsten zwei bis drei Jahre sei eine erneute Betrachtung im Rahmen der Leistungsprogramme 2020 beziehungsweise 2021 sinnvoll.
Keine Buslinie über die Ludwigsfelder Straße geplant
Ebenfalls ist derzeit laut MVG keine Buslinie über die Ludwigsfelder Straße geplant, „da das zu erwartende Fahrgastaufkommen einen wirtschaftlichen Betrieb nicht rechtfertigen würde.“ Analog zu dem Spätverkehr der Linie 164 werde man auch hier im Hinblick auf die Nachverdichtung in Allach von einem steigenden Fahrgastpotential in den nächsten Jahren ausgehen, was gegebenenfalls zu einer Neubewertung führen könnte.
„Unser Viertel ist im Wandel“
„Das ist keine grundsätzliche Ablehnung“, sagte SPD-Fraktionssprecher Pascal Fuckerieder auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23). „Die Situation wird derzeit beobachtet. Das finde ich positiv. Die Stadt weiß, dass unser Viertel im Wandel ist“, so der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr weiter. Die Stadt müsse öffentlichen Nahverkehr dort anbieten, wo die Leute wohnen, erklärte Ingrid Haussmann (parteilos). „Wir sollten fordern, dass schon dann eine neue Bestandsaufnahme gemacht wird, sobald die Neubaugebiete in der Gerberau und am Oertelplatz bezogen sind. Damit das Ganze nicht zu lange nach hinten geschoben wird. Wenn es keinen guten ÖPNV ( öffentlicher Personennahverkehr) vor der Haustür gibt, muss man das Auto nehmen.“
Der Einsatz des Rufbusses sei völlig unkompliziert, betonte Heike Kainz, die Vorsitzende des Gremiums, „zumindest dann, wenn man am Allacher Bahnhof ist.“ Problematisch werde es eher, wenn man aus dem Stadtteil zum Bahnhof möchte. „Wir könnten überlegen, ob der kleine Bus nicht zumindest eine Runde mit zwei bis drei festen Haltestellen fährt. Er ist ja ohnehin im Viertel unterwegs“, so die CSU-Stadträtin. „Ich finde, dass sollten wir prüfen lassen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH