"Wir profitieren alle"
Bundesfreiwilligendienst: Neue Hilfe fürs ASZ Obermenzing
Den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) gibt es seit 2011. Damals richtete der Bund diese Form der freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit ein als Ersatz für den damals weggefallenen Zivildienst. Doch im Gegensatz zum ehemaligen Zivildienst kann sich jeder als „Bufdi“ melden. Die Voraussetzungen sind überschaubar: Der Interessent muss die Schule abgeschlossen und Spaß an gemeinnütziger Arbeit haben. Eine Altersgrenze gibt es nicht. Neben Einblicke in gemeinwohlorientierte Einrichtungen, in soziale und Umweltorganisationen bekommt der „Bufdi“ ein Taschengeld und erhält obendrein eine gratis Weiterbildung in Form von Seminaren mit politischen und allgemein gesellschaftlichen Themen.
Im Fall des Alten- und Servicezentrums (ASZ) Obermenzing hilft der „Bufdi“ kräftig im ASZ-Alltag mit. „Wir hatten bereits mit unserem Maxi großes Glück, der sich in den vergangenen zwölf Monaten extrem gut eingebracht hat“, betonte ASZ-Leiter Tobias Deger. „Maxi hatte ein echtes Geschick mit Smartphones und Tablets umzugehen – soweit nicht ungewöhnlich. Toll war, dass er super erklären konnte und im Laufe der Zeit einen Handy-Servicenachmittag für unsere Senioren eingerichtet hat. Auch jetzt nach Ablauf seiner Bufdi-Zeit kommt er noch vorbei.“
Vielleicht Portugiesisch? Oder ein Salsa-Kurs?
Glück fürs ASZ ist, dass sich nun gleich eine neue „Bufdine“ gefunden hat. Die Brasilianerin Angelica Vitiello hilft seit Anfang September. „Ich bin neu in Deutschland und hatte bisher nur Kontakt zu meiner Sprachgruppe. Das war mir zu wenig. Ich möchte schließlich Deutschland kennenlernen“, erklärte die 27-Jährige. In ihrer Heimat hat sie Jura studiert und bereits erste Berufserfahrungen gesammelt. Jetzt folgte sie ihrer Liebe nach München.
„Ich freue mich, dass ich hier im ASZ gelandet bin“, sagte sie. Das Deutschlernen und Deutschüben werde hier wie nebenbei gehen. „Und vielleicht kann ich auch einen Kurs anbieten, wie einen Portugiesisch-Sprachkurs, einen Salsa-Kurs oder vielleicht sogar einen Kochkurs. Dazu hätte ich schon Lust.“ „Wir profitieren alle voneinander“, meinte auch Deger. „Unser Team bekommt eine tatkräftige Unterstützung und unsere Senioren haben eine extra Hilfe im ASZ-Ablauf. Und beim Deutschüben helfen wir unserer neuen Mitarbeiterin natürlich auch.“
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