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"Wir haben tolle Leute am Start"

Neues Angebot im ASZ Obermenzing: Tagesbetreuung für Demenzerkrankte

Das Team der Tagesbetreuung für Demenzerkrankte (von links): Ines Daum, Aiste Oehler, Lidiya Grubmühler vom ASZ, Rosita Wagenbrenner, Dietmar Winter, Monika Keilberth, ASZ-Leiter Tobias Deger und Annette Hoever-Waubke. (Bild: us)

Ehrenamtliche Helfer haben im Alten- und Servicezentrum Obermenzing (ASZ) einen hohen Stellenwert. „Sie unterstützen uns innerhalb des ASZ bei unserem Programm, in den regelmäßigen Gruppen, bei der Technik oder beim Mittagstisch. Aber außerhalb des ASZ spielen sie ebenso eine tragende Rolle“, erklärt ASZ-Freiwilligenbetreuerin Claudia Wings. „Zum Beispiel gestalten sie maßgeblich den Besuchsdienst oder organisieren Ausflüge. Wir haben durchweg tolle Leute am Start!“

Insgesamt gebe es 35 Ehrenamtliche und zusätzlich noch einmal zehn Seniorenbegleiter. „Es können immer auch mehr sein. Vor allem über jüngere Leute, vielleicht sogar Schüler würden wir uns sehr freuen“, meint sie weiter. Das Angebot wachse schließlich und damit auch der Unterstützungsbedarf des ASZ.

Zwei Zielgruppen

Jetzt kamen noch einmal sechs Ehrenamtliche hinzu. In einer mehrwöchigen Ausbildung haben sich die sechs zu ehrenamtlichen Demenzhelfern weitergebildet und tragen nun das neue ASZ-Angebot, die Tagesbetreuung für Demenzkranke, mit. „Wir richten uns damit an gleich zwei Zielgruppen auf einmal“, erklärt ASZ-Leiter Tobias Deger. „Die Tagesbetreuung soll pflegende Angehörige entlasten und den Erkrankten eine abwechslungsreiche und auf sie abgestimmte Betreuung für einen Tag bieten.“

Immer mittwochs von 10.30 Uhr bis 15.30 Uhr findet die Tagesbetreuung mit einem klar strukturierten Programm statt. Darin enthalten: gemeinsames Singen, Sitzgymnastik, Spaziergänge, gemeinsames Mittagessen und Kaffeetrinken und sicherlich auch die eine oder andere kreative Tätigkeit. „Ruhe und Bewegung werden sich abwechseln“, so Deger. „Das Angebot haben wir gemeinsam mit wohlBEDACHT e.V. in Allach entwickelt. Die Allacher übernehmen nun auch den Fahrdienst und die Abrechnung für uns.“

Erweiterung möglich

Der Gerontologe und Sozialpädagoge Tobias Deger arbeitet schon lange auf ein solches Angebot hin. „Ich freue mich, dass wir jetzt beginnen können. Der Bedarf in Obermenzing für solch eine Gruppe ist hoch. Trotzdem werden wir maximal elf Personen aufnehmen können. Uns ist ein hoher Betreuungsschlüssel von zwei Ehrenamtlichen plus ein Hauptamtlicher wichtig pro Treffen. Wir wollen auf die Menschen eingehen und sie ganz individuell begleiten. Das funktioniert leider nicht in einer großen Gruppe“, so Deger.

Das Angebot sehe er als ausbaufähig an. „Vielleicht erweitern wir die Gruppe noch mit seelisch belasteten und isolierten Senioren. Diese gemischten Gruppen haben schon in Perlach guten Erfolg. Da können wir vom Erfahrungsschatz der anderen profitieren. Doch zunächst bleibt es bei elf Teilnehmern.“

Der Gesellschaft gern etwas zurückgeben

Schon im Vorfeld lobte er das zukünftige Ehrenamtlichen-Team als sehr gut ausgebildet, motiviert und engagiert. „In der Betreuung geht es darum, das Potenzial der Erkrankten zu erkennen und zu fördern und einen emotionalen Zugang zu den Menschen zu schaffen“, erklärt Annette Hoever-Waubke, eine der neuen Demenzhelfer. Sie habe sich gern für das Ehrenamt bereiterklärt. „Menschen zu helfen, ist befriedigend und bereichernd, auch für uns. Wir können dazu beitragen, dass die Leute in Würde alt werden.“

Monika Keilberth, ebenfalls im Ehrenamtlichen-Team, kann dem nur zustimmen. „Ich habe ein sehr glückliches Leben und gebe der Gesellschaft gern etwas zurück. Das kann ich hier tun.“ Und Ehrenamtliche Ines Daum hob hervor, wie wichtig es sei, Angehörige zu entlasten. „Wir nehmen uns Zeit, für die Kranken und damit auch für die Angehörigen. Darin liegt eine große Erfüllung.“

Eine Anmeldung für die Tagesbetreuung demenzkranker Personen ist ab sofort im ASZ Obermenzing möglich. Nach der Anmeldung wird ein beratendes Vorgespräch vereinbart. Der Teilnehmerbeitrag pro Treffen kostet 40 Euro. Bei Bedarf kommen Fahrtkosten in Höhe von 12,50 Euro hinzu. Eine Abrechnung über die Pflegekassen ist möglich.


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