Wechsel für Obermenzinger Katholiken
Pfarrer Klaus Günter Stahlschmidt hört zum 1. Oktober auf
„Wir sind völlig unterschiedlich. Das ist hervorragend. So kann der eine nicht mit dem anderen verglichen werden. Und es birgt gute Chancen für alle!“ Klaus Günter Stahlschmidt (links) geht nach 35 Jahren in den Ruhestand, Ulrich Bach übernimmt am 1. Oktober die Leitung des Pfarrverbands Menzing: „Trotzdem haben wir viele Gemeinsamkeiten. Wir lassen uns beide vom gleich pastoralen Grundgedanken leiten." (Foto: us)
Nach 35 Jahren steht ein Pfarrerwechsel in der Menzinger Pfarrgemeinde an. Klaus Günter Stahlschmidt geht am 1. Oktober in den Ruhestand. „Es kommen eigentlich drei Jubiläen zusammen“, meint er. „Ich werde 75 Jahre alt, feiere meine 40-jährige Priesterweihe und kann auf 35 Jahre zurückblicken, die ich hier in Leiden Christi sein durfte. Nun höre ich auf und überlasse einem Jüngeren, nämlich Ulrich Bach, meinen Platz.“
Auch wenn er nicht mehr Pfarrer im Pfarrverband Leiden Christi ist, wird es sicherlich nicht ruhig um ihn. „Ein halbes Bein hatte ich immer außerhalb der Kirche“, erklärt er dazu. Er setzt sich seit sehr langer Zeit für Obdachlose ein, leitet den Verein Verwaiste Eltern e.V. und ist aktiv bei den Rotariern. „Dieses Leben im Spannungsfeld der Gemeinde und des ehrenamtlichen Engagements hatte stets etwas Bereicherndes. Ich habe jeweils für den anderen Part Kraft und Ideen geschöpft. Dies bekam mir gut. Und nun ziehe ich mich sozusagen auf mein zweites Bein zurück.“
Drei Jubiläen für Pfarrer Stahlschmidt
Er werde sehr, sehr viel Positives aus seiner Leiden Christi Zeit mitnehmen, auch wenn insbesondere der Anfang gar nicht so einfach gewesen sei. „Ich bin gleich in allergrößte Fußstapfen getreten. Aber meine rheinische Frohnatur hat mir geholfen, viele Kontakte zu knüpfen und das Haus zu öffnen. Das prägte die Gemeinde über die vielen Jahren. Wir sind eine offene Gemeinde, die fest im Stadtgefüge verankert ist, sich engagiert und Neuem aufgeschlossen ist.“
14.000 Gemeindemitglieder hat der Pfarrverband Menzing. Durchquert man das Gemeindegebiet in Luftlinie, muss man vier Kilometer in Ost-West- und sechs Kilometer in Nord-Süd-Richtung überwinden. „Nun kommen auch noch die riesengroßen Neubaugebiete hinzu. Dies muss bewältigt werden, obwohl insgesamt zwei Seelsorgerstellen unbesetzt sind. Das ist nicht einfach“, so Stahlschmidt. Sein Nachfolger Ulrich Bach nimmt es gelassen.
Der Neue: Pfarrer Ulrich Bach
„Ich bin soeben als Pfarrer in St. Josef/Puchheim verabschiedet worden. Ich leitete dort den Pfarrverband Puchheim und als Vertreter den Pfarrverband Fürstenfeld. Das ist ebenfalls ein sehr großes Gebiet.“ Der geborene Nymphenburger wurde 1985 zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplanstellen war er elf Jahre lang Pfarrer in Obersendling und nun 15 Jahre lang in Puchheim. „Die Gemeinde dort ist mir ans Herz gewachsen und das Abschlussfest war sehr berührend. Nun freue ich mich auf Leiden Christi. Im Prinzip komme ich heim, denn ich übernehme die Leitung des Pfarrverbands Menzing im Dekanat Nymphenburg“, meint er schmunzelnd.
Bach und Stahlschmidt kennen sich schon lange. „Wir sind völlig unterschiedlich“, betont Stahlschmidt. „Das ist hervorragend. So kann der eine nicht mit dem anderen verglichen werden. Und es birgt gute Chancen für alle!“ „Trotzdem haben wir viele Gemeinsamkeiten“, ergänzt Bach. „Wir lassen uns beide vom gleich pastoralen Grundgedanken leiten, auch hinsichtlich der Ökumene oder der Laienpredigten. Und letztendlich bin ich schon etwas älter und blicke der Zukunft gelassen entgegen. Das sollte mir beim Neuanfang helfen“, so Bach weiter. In Menzing möchte er zunächst schauen, was ist und was sich bewährt hat. Stahlschmidt dazu: „Dafür wünsche ich alles Gute!“ Der Abschlussgottesdienst für Klaus Günter Stahlschmidt findet am Sonntag, 24. September, in der Pfarrkirche Leiden Christi statt.
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