Vielerorts gefordert: Tempo 30
Aus der Oktober-Sitzung des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing
In seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) mit vielen Verkehrssicherheitsfragen sowie Verkehrsberuhigungen. Bei einem Ortstermin mit Elternvertretern, Polizei und Mitarbeitern des Arcaden-Centermanagements diskutierten Mitglieder des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA) die Verkehrssituation für Radfahrer entlang der Offenbachstraße. Insbesondere für die rund 400 radelnden Schüler sollte die Sicherheit überprüft werden. Als geeignete Maßnahme nach Ortsbegehung forderte der BA eine verstärkte Verkehrsüberwachung durch die Polizei. Das Arcaden-Management wurde aufgefordert, die Feuerwehrzufahrten zu überprüfen sowie die Zulieferungen an der Nordseite der Arcaden zu verbessern.
Um Verkehr drehte es sich auch bei etlichen Anfragen an den BA. Anwohner der Freseniusstraße fordern die Einführung von Tempo 30, da seit Einführung von Tempo 30 in der Menzinger Straße eine Zunahme des Durchgangsverkehrs mit überhöhter Geschwindigkeit registriert wird. Anwohner der Waldhornstraße regten an, mehr Hinweisschilder aufzustellen, die Tempo 30 anzeigen. Der BA unterstützte diese Anregung und forderte zusätzlich das KVR auf, Bodenmarkierungen „Tempo 30“ insbesondere im Umfeld der Haldenbergschule anzubringen. Das KVR lehnte bisher beide Maßnahmen ab.
Streitpunkt Paul-Gerhardt-Allee
Auch im Bereich Alte Allee forderte der BA das KVR auf, Bodenmarkierungen mit „Tempo 30“ anzubringen. Außerdem sollen für eine festgesetzte Übergangszeit Schilder „Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt“ aufgestellt werden. Anwohner berichteten, dass seit der Aufhebung der Benutzungspflicht des Radwegs und der Einführung von Tempo 30 vermehrt kritische Situationen eingetreten seien.
Aus einer Beschlussvorlage für den Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats gehen berichtigte Zahlen für das Neubaugebiet Paul-Gerhardt-Allee hervor. Demnach werden mit 5.550 bis 6.200 neuen Bewohnern und rund 800 Arbeitsplätzen gerechnet. Der BA nahm die Zahlen zur Kenntnis und verlangte darüber Auskunft, ob nun auch das vorliegende Verkehrsgutachten nach den neuen Zahlen fortgeschrieben wird und ob die Leistungsfähigkeit der Verkehrsknoten noch gegeben ist. Auch sollte überprüft werden, ob die vorgeschriebenen Lärmwerte eingehalten werden können.
Nächste Termine
Für Unverständnis im BA sorgte die Ablehnung des Oberbürgermeister Dieter Reiter, ein durchgehendes Tempo-30-Gebiet in der Paul-Gerhardt-Allee einzurichten. „Der BA kann die Ausführungen des KVR und die damit einhergehende Entscheidung nicht nachvollziehen“, heißt es im Protokoll. Die Paul-Gerhardt-Allee sei bereits heute vollständig fertiggestellt und sowohl auf der Ost- als auch der Westseite mit Wohn- und Geschäftsbebauung ausgestattet. „Der BA hält weiterhin die Einrichtung einer Tempo 30-Zone, oder wenigstens einer Tempo-30-Strecken-Anordnung durchgängig für sinnvoll.“
Die nächsten BA-Sitzungen finden am 7. November im Saal der Pfarrgemeinde Leiden Christi, Passionistenstraße 12, sowie am 5. Dezember im Großen Sitzungssaal des Rathauses Pasing, Landsberger Straße 486 statt. Die Sitzungen beginnen jeweils um 19 Uhr.
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