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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Vertane Möglichkeit
BA-Kritik am konventionellen Straßenbau im Wohngebiet Lipperheidestraße
Bis Ende 2021 sollen die letzten Mieter in das neue Wohngebiet an der Lipperheidestraße eingezogen sein. Spätestens dann geht auch die neue Kindereinrichtung in Betrieb und werden sich Anwohner und Nachbarn über den neu angelegten Landschaftspark freuen können. Vertreter des Gartenbaureferats, die Landschaftsarchitektin Heide-Marie Eitner und die Bauleute von der Real Asset GmbH stellten den Stand der Baumaßnahmen und die nächsten Schritte im Unterausschuss Planung des Bezirksausschusses 21 (BA) vor.
Dazu zählten die beginnenden Straßenausbaumaßnahmen im kommenden Frühjahr. „Die sind wichtig, damit die ersten Mieter trockenen Fußes in ihre Häuser gelangen und wir weiterbauen können“, so Architekt Dietmar Haselbauer von Real Asset. Für die vom BA gewünschte gemeinsame Straßennutzung mit schmaler Fahrbahn, breiten Wegen und Sitzgelegenheiten in den Wendehammerrondellen gab es vom Baureferat allerdings kein grünes Licht.
Kritik an 08/15-Lösung
„Wir wollten explizit keine 08/15-Straßen mit normalen Gehwegen und allem Pipapo, sondern Shared-Space-Varianten, um das ganze Wohngebiet aufzulockern“, sagte Stadtrat Sven Wackermann im Unterausschuss. „Es ärgert uns, dass unsere Vorschläge und Wünsche derart übergangen werden. Unsere Ablehnung gegen die konventionellen Straßen bleibt bestehen."
„Es ist sehr bedauerlich, dass der Straßenquerschnitt nicht flexibler realisiert wird“, so auch BA-Vorsitzender Romanus Scholz. Und Stadträtin Constanze Söllner-Schaar betonte: „Uns sind andere Dinge versprochen worden. Es leuchtet mir nicht ein, warum die Straßen wieder so aussehen müssen wie überall.“ Zur Sicherung des Baufortschrittes nahm der Unterausschuss den Straßenbau zwar zu Kenntnis. „Unsere Zustimmung geben wir nicht“, so Wackermann.
Landschaftspark mit vielen Möglichkeiten
Viel Lob ernteten dagegen die Landschaftsarchitektin Eitner und die Verantwortlichen vom Gartenbaureferat. Auf dem rund ein Hektar großen Gebiet wollen sie eine großzügige Landschaft gestalten. „Erholung, Freizeit, Sport und Spiel sollen hier möglich sein. Und wir möchten einen gelungenen Anschluss an die Würmauen realisieren“, so Andreas Herrmann vom Baureferat.
Dazu zählten eine Streuobstwiese, kleine Hügelchen zum Spielen und als Landschaftselemente grüne Flächen für Sport und Spiel, Wildbienenansiedelung und Spielplätze. Ausgewiesene Möglichkeiten für Tischtennis oder Basketball werde es dagegen nicht geben. „Die Anforderung an so genannte Jugendspielanlagen sind hoch“, so Herrmann. „Hier können wir die Abstandsflächen nicht einhalten.“ Das konkrete Konzept wird dem BA noch in diesem Frühjahr vorgestellt.
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