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„Verkehr wird nicht weniger“

Umgehungsstraße soll Allach-Untermenzing entlasten

Auf Höhe des Hohenadelswegs könnte die neue Straße von der Eversbuschstraße in Richtung Goteboldstraße, also parallel zur A99 geführt werden. (Bild: sb)

Die neue Verbindungsstraße durch das Junkersgelände, die aktuell noch in Planung ist, soll bis zum Karlsfelder Bahnhof verlängert werden. Das zumindest schwebt der CSU Allach-Untermenzing vor. „Durch die Nutzung der Freiflächen entlang der Bahnstrecke könnte so die Eversbuschstraße entlastet werden“, erklärte Josef Feig auf einer Infoveranstaltung zum Thema „Verkehrskonzept für Allach-Untermenzing“, an der auch Bürgermeister Josef Schmid sowie Stadträtin Heike Kainz teilnahmen. „Wir hatten das Ganze schon einmal gefordert. Auch wenn die Stadt es abgelehnt hatte, werden wir die Idee weiterverfolgen“, betonte er.

Josef Feig, der Mitglied im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) ist, präsentierte zudem noch eine weitere Idee: Seiner Meinung nach könnte die Straße gleichzeitig auf Höhe des Hohenadelwegs parallel zur A99 bis zur Goteboldstraße geführt werden. Dort müsse man die Straße dann etwas verlegen, um die Anwohner mit einem Lärmschutzwall zu schützen. „Das wäre eine gute Umgehungsstraße für Allach-Untermenzing“, ist sich Josef Feig sicher. „Wir haben uns lange Gedanken darüber gemacht, wie man den Verkehr aus dem Stadtviertel rausbekommen kann und das ist unser Ergebnis.“

Zäh und schwierig

Münchens 2. Bürgermeister, Josef Schmid, unterstützt den Vorschlag. „Wir stellen eine Idee vor und sind aktuell erstmal daran interessiert, was die Bürger davon halten. Der Autoverkehr wird auch in den nächsten Jahren nicht abnehmen. Wenn die Idee angenommen wird, können wir sie weiterverfolgen und in den politischen Prozess einbringen.“ Dass das Stadtviertel dringend ein Verkehrskonzept brauche, sei nichts Neues, betonte Heike Kainz. „Mit diesem Thema beschäftigen wir uns schon lange. Wir müssen die Gesamtsituation sehen. Einen guten Plan Wirklichkeit werden zu lassen, ist zäh und schwierig“, so die Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23). Die Eversbuschstraße müsse dringend entlastet werden. „Das ist nichts Neues, aber sehr nötig – gerade mit Blick auf die Anwohner und die Schulkinder.“

Von den Bürgern wurde die Idee für eine Umgehungsstraße mehr oder weniger gut angenommen. „Das ist ein guter Anfang. Viele Allacher und Untermenzinger werden das Konzept unterstützen. Wichtig ist sicherlich der Lärmschutz für die Anwohner“, sagte etwa ein Bürger. Es gab aber auch Kritik. „Langfristig gesehen ist die Umgehungsstraße eine tolle Sache. Aber wir brauchen jetzt eine Lösung“, betonte ein anderer Mann. Und ein Anrainer aus dem Paul-Ehrlich-Weg wies noch einmal auf die aktuelle Problematik hin: „Wir sind ein reines Wohngebiet, durch das täglich der Schwerlastverkehr donnert. Das ist nicht mehr tolerierbar.“ Dazu komme der ganze Pendel- beziehungsweise Schleichverkehr, von dem das gesamte Stadtviertel betroffen sei.

„Die grüne Zone wird geopfert“

Dietline Schermer versteht nach eigenen Angaben die Idee hinter der Umgehungsstraße nicht. „Die Leute werden weiter über den Paul-Ehrlich-Weg und die Goteboldstraße fahren“, sagte die Leiterin des Schulgwegdienstes an der Eversbuschstraße. „Das ist der kürzeste Weg durch unser Stadtviertel. Ich finde es auch nicht gut, die schöne grüne Zone am ehemaligen Autobahndamm für die Umgehungsstraße zu opfern.“

Josef Schmid zog als Resümee der Veranstaltung, dass man die Idee durchaus weiterverfolgen könne. Bevor sich der Bezirksausschuss oder irgendwann der Stadtrat damit beschäftige, habe man die Meinung der Bürger einholen wollen. „Man muss hart an einer Idee arbeiten, damit sie überhaupt Wirklichkeit wird“, betonte der 2. Bürgermeister der Landeshauptstadt. Und Josef Feig wies abschließend darauf hin: „Wenn wir keine Umgehungsstraße bekommen, dann läuft der Verkehr weiter wie bisher – nur noch viel schlimmer.“


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