Unterschlupf für 300 Tiere
ÖDP Arbeitsgruppe Tierschutz eröffnet Taubenschlag in der Innenstadt
Die vielen Tauben in der Landeshauptstadt München spalten die Gemüter und selbst Tierfreunden ist die große Anzahl der Vögel manchmal zu viel. Eine wirksame und tierschutzgerechte Eindämmung der Stadttaubenpopulation wird durch das sogenannte Augsburger Modell erreicht, das auf der Einrichtung betreuter Taubenschläge und dem Ersetzen der Eier durch entsprechende Attrappen basiert.
Am 1. Juli eröffnet die ÖDP Arbeitsgruppe Tierschutz zusammen mit dem Verein Einsatz für Tiere nun einen solchen Taubenschlag im Speicher des Eisenbahnbundesamtes in der Nähe der Paul-Heyse-Unterführung. Das Projekt konnte mit finanzieller Unterstützung der Stadt München realisiert werden. Rund eineinhalb Jahre dauerten die Planungen, Vorbereitungen und der Bau des Taubenhauses. Rund 300 Tiere sollen dort Unterschlupf, Nahrung und Brutplätze finden.
Wildes Füttern unterlassen
"Diese Maßnahme verfolgt zwei Ziele", erklärt Dr. Doris Quinten, Vorsitzende der ÖDP Arbeitsgruppe Tierschutz und Gründungsmitglied des Vereins Einsatz für Tiere, der die Betreuung übernimmt. "Kurz- und mittelfristig soll erreicht werden, dass sich die dort ansässigen Tauben in dem Schlag ansiedeln und 70 bis 80 Prozent ihrer Zeit darin verbringen, was die Belästigung der Anwohner durch Kot und Verschmutzung um 70 bis 80 Prozent reduziert. Das langfristige Ziel ist, die Taubenpopulation in diesem Stadtteil auf ein verträgliches Minimum zu reduzieren."
Funktionieren kann das allerdings nur, wenn wildes Füttern der Tauben in diesem Bereich künftig unterbleibt, denn nur dann wird der Schlag als Brutplatz angenommen. Da im Bereich der Paul-Heyse-Unterführung natürlich wesentlich mehr Tauben leben, als in dem Taubenhaus unterkommen können, wird bereits ein zweiter Taubenschlag gebaut, der voraussichtlich im Spätsommer oder Herbst dieses Jahres seiner Bestimmung übergeben werden kann.
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