„Ungünstig angeordnet“
Diamaltgelände: Bezirksausschuss kritisiert Planungen für die ersten Bauvorhaben
Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) hat Kritik an den Planungen für die ersten beiden Bauabschnitte auf dem Diamaltgelände geübt. Konkret geht es um die Anordnung der Fahrradabstellplätze sowie um fehlende Tiefgaragenplätze in der Wohnanlage im Nordosten des Areals – zwischen der Ludwigsfelder Straße und der Bahnlinie. Hier sollen 146 geförderte Wohnungen entstehen sowie eine Tiefgarage mit 94 Stellplätzen.
Was die Gebäudeplanung an sich betrifft, haben die Lokalpolitiker nach Angaben von Stefanie Martin (CSU) keine Einwände. „Das ist so, wie es auch im Bebauungsplan vorgesehen ist“, erklärt die Vorsitzende des Unterausschusses (UA) Bau und Planung im BA 23. „Allerdings sind unserer Ansicht nach die Fahrradabstellplätze sehr ungünstig angeordnet. Sie sind in großen Kellerräumen geplant, von wo aus man sehr verwinkelt, erst an einzelnen Kellerabteilen vorbei, in die Tiefgarage kommt.“ Die Tiefgarage sei zudem sehr groß, „weshalb wir davon ausgehen, dass hier viel Verkehr herrschen wird.“ Deshalb habe man große Bedenken. „Wir fragen uns, ob es Sinn macht, die Planung so zu belassen. Wir hatten schon im Bebauungsplanverfahren angemerkt, dass es oberirdisch Fahrradabstellplätze braucht. Das wäre weitaus weniger gefährlich.“
"Irrgarten
Das sieht auch Heike Kainz, die Vorsitzende des BA 23, so: „Natürlich kann man Fahrradabstellplätze im Keller anordnen. Aber dann ist zu gewährleisten, dass sie gut zugänglich sind“, meint die CSU-Stadträtin. „Deshalb ist es wichtig, dass es oberirdisch Stellplätze gibt. Je komplizierter es ist, die Stellplätze zu erreichen, desto schlechter werden sie angenommen.“ Das sah auch Fritz Schneller (SPD) so: „Wer sein Fahrrad dort im Keller abstellen möchte, muss erstmal einen Irrgarten durchlaufen. Ich befürchte, dass niemand sein Radl da runter stellt.“
Die Lokalpolitiker kritisierten zudem auch die geplante Anzahl der Stellplätze in der Tiefgarage. 94 Stellplätze für 146 Wohneinheiten seien selbst im geförderten Wohnungsbau zu wenig, betonte Stefanie Martin. „Aus unserer Sicht fehlen hier rund 50 Stellplätze. Die zu schaffen erscheint uns unabdingbar“, meint die Vorsitzende des Unterausschusses Bau und Planung.
"Gefährlich für Kinder und Jugendliche"
Der zweite Bebauungsplan, der dem Lokalparlament in seiner jüngsten Sitzung vorlag, betraf das Vorhaben mit 189 Wohneinheiten und einer Tiefgarage mit 191 Stellplätzen. „Das Ganze ist kein geförderter Wohnungsbau“, sagte Stefanie Martin. Die Mitglieder des BA 23 monieren hier lediglich, dass es an oberirdischen Fahrradabstellplätzen fehle. „Hier sind wir auf rund 245 Fahrradabstellplätze gekommen, untergebracht in vier großen Räumen, ebenfalls im Untergeschoss, auch mit Ausfahrt zur Tiefgarage“, erklärte die UA-Vorsitzende weiter. „Aber hier ist es zumindest ein bisschen besser, weil man sich nicht an irgendwelchen Kellerabteilen vorbei schlängeln muss, sondern immerhin gleich aus dem Fahrradraum in der Tiefgarage ist. Trotzdem meinen wir auch hier, dass das für Kinder und Jugendliche gefährlich ist. Deshalb fordern wir zusätzliche oberirdische Fahrradabstellplätze.“
Gabriele Hartdegen, die Kinder- und Jugendbeauftragte des Gremiums, merkte noch an, dass hinsichtlich der Verkehrssicherheit die Zu- und Ausfahrt der Tiefgaragen gut beleuchtet sein müssten. Und Heike Kainz ergänzte: „Wir sollten bei beiden Vorhaben in unserer Stellungnahme den Sicherheitsaspekt ansprechen. Gleiches gilt für eine gute Beleuchtung und eventuell einen eigenen Weg für Fußgänger und Radfahrer in die Tiefgarage.“
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