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„Unendliche Geschichte“

Bezirksausschuss fordert Wiederinbetriebnahme der Kneipp-Anlage

Angedacht war das Kneipp-Becken in der Grünanlage eigentlich als Sommer-Kneipp-Anlage. Mittlerweile wurde sie bis auf weiteres stillgelegt. (Bild: sb)

Die Kneipp-Anlage an der Würm soll spätestens im Frühjahr 2019 wieder eröffnet werden. Das zumindest fordert der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23), der einen entsprechenden Antrag der Grünen einstimmig so beschlossen hat. Die für die Wiederinbetriebnahme notwendige Mindestwassermenge soll mit einfachen Mitteln aufrechterhalten werden, erklärt Antragsinitiator Falk Lamkewitz. „Es kristallisiert sich heraus, dass die Verknüpfung der Wasserversorgung der Kneipp-Anlage mit den Maßnahmen aus dem Europäischen Wasserwegeplan und den damit verbundenen wasserrechtlichen Verfahren, unzumutbar lange dauern wird“, so der Grünen-Fraktionssprecher weiter. Aus diesem Grund beantrage man, die Kneipp-Anlage wieder in Betrieb zu nehmen. „Ansonsten wird es eine unendliche Geschichte.“

Um die bekannten Tierschutzprobleme wenigstens provisorisch zu lösen, schlägt Falk Lamkewitz in seinem Antrag vor, das Flussbett des Fehlbachs wieder auszugleichen, das heißt die Rinne aufzufüllen, damit die Ausspülungen beseitigt werden und sich das Wasser wieder gleichmäßig im Bett ausbreiten und langsamer fließen könne. „Hierbei wäre es unter Umständen notwendig die vorhandenen Felsbrocken im Einströmbereich des Bettes so zu positionieren, dass das Wasser vorzugsweise in Richtung der Kneipp-Anlage geleitet wird und hierfür keine baulichen Maßnahmen nötig sind“, erklärt der Grünen-Fraktionssprecher.

„Jetzige Lösung funktioniert nicht“

Zudem soll seiner Ansicht nach das Wehr mit einem Anschlag versehen werden, der einerseits verhindert, dass der Fehlbach trockenfallen kann, wenn zum Beispiel das Wehr geschlossen wird, und andererseits sicherstellt, dass in jedem Fall eine ausreichende Wassermenge vorhanden ist. Hierzu müsse die Öffnung im Wehr wieder verschlossen werden. „Die jetzige Lösung funktionierte nicht, da bei Niedrigwasser zu wenig durch die Öffnung strömte und diese auch immer wieder mit Treibgut verlegt war“, so Falk Lamkewitz. Werde durch Versetzen des Endschalters der Wehrsteuerung und eines mechanischen Anschlages dafür gesorgt, dass das Wehr nicht ganz geschlossen, als heruntergefahren, werden könne, ströme das Wasser unterhalb des Wehrs über der gesamten Breite des Fehlbachs. „Dies ergibt eine langsame und weitgehend laminare Strömung über die gesamte Bachbreite, die keine ungleichmäßigen Ausspülungen verursachen sollte“, meint Falk Lamkewitz. „Auch ist so sichergestellt, dass die erforderliche Mindestwassermenge eingehalten wird.“

„Vielleicht lässt die Stadt sich darauf ein“

Sein Antrag ziele darauf ab, mit einfachen Mitteln eine Mindestwassermenge sicherzustellen, sagte der Grünen-Fraktionssprecher auf der jüngsten Sitzung des BA 23. „Vielleicht lässt die Stadt sich darauf ein.“ Heike Kainz, die Vorsitzende des Gremiums, war sich nicht sicher, ob das Ganze so einfach sei. „Wir haben über die Jahre festgestellt, dass ganz viele verschiedene Varianten des Umbaus an der Kneipp-Anlage gemacht wurden und im Grunde keine einzige funktioniert hat. Ich weiß nicht, ob das jetzt etwas helfen wird.“ Dies sah Ingrid Haussmann (parteilos) ähnlich: „Wenn es technisch so einfach ist, verstehe ich nicht, warum die Stadt das bisher nicht gemacht hat. Aber das muss die Stadt nun sicherlich klären. Den Antrag an sich finde ich gut.“

„Stadt macht eine Wissenschaft daraus“

Fritz Schneller (SPD) hingegeben fand den Vorschlag von Falk Lamkewitz gut. „Ich finde es logisch, denn damit kann die Anlage das ganze Jahr über mit Wasser versorgt werden. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir einen sehr schönen Fluss haben und dass man hier etwas machen kann. Je länger die Anlage stillsteht, desto mehr vergammelt sie. Wir sollten uns deshalb weiter dafür einsetzen, dass die Kneipp-Anlage wieder funktioniert.“ Auch Allach-Untermenzings Seniorenvertreter Klaus Trapp schloss sich dem an. „Seit elf Jahren geht die Anlage nicht richtig. Es geht ja auch um die Fische. Allein deshalb ist es schon wichtig, dass die Kneipp-Anlage das gesamte Jahr funktioniert. Die Stadt macht immer eine Wissenschaft daraus und nichts hat geklappt bisher.“


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