Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

"Toll, dass etwas weitergeht"

Verkehrs- und Platzgestaltung am Nordausgang des Pasinger Bahnhofs

Chefsache Pasing Nord: Der Wensauerplatz und die kleine Ecke mit dem Bismarckbrunnen sollen ebenfalls ins Verkehrskonzept einbezogen werden. Noch in diesem Jahr soll eine Machbarkeitsstudie vorliegen. (Bild: us)

Erst im vergangenen Jahr kritisierte der Bezirksausschuss 21 (BA) die unverhältnismäßig lange Planungszeit von über zehn Jahren für das Gebiet rund um den Nordausgang des Pasinger Bahnhofs. Nach dem Runden Tisch im Jahr 2010 mit Vertretern des BA und der Stadtverwaltung folgten Bürgerworkshops mit Verkehrsplanern vom Münchner Büro Gevas, Humberg & Partner drei Jahre später.

„Die Ergebnisse sollten schon ein Jahr später Grundlage für die Planungen sein. Aber seither hat sich einfach nichts getan, außer dass wir ein ums andere Mal die Planungen einfordern“, fasste im vergangenen Jahr CSU-Fraktionssprecher und Stadtrat Frieder Vogelsgesang die BA-Kritik zusammen und nahm das unrühmliche zehnjährige Jubiläum zum Anlass für einen erneuten dringlichen Antrag an das Planungsreferat.

Inklusive Wensauerplatz

Dies erhob die Umgestaltung nun zur Chefsache. Abteilungsleiter Robert Adam kam persönlich in den Unterausschuss Planung (UA Planung) und erklärte seine unmittelbaren Pläne. Statt neuerlicher großer Planungsrunde, Wettbewerben oder Workshops solle nun vielmehr ein Planungsbüro beauftragt werden. Mit den gegebenen Unterlagen und Wünschen des BA könne eine Machbarkeitsstudie mit den Auswirkungen der Umgestaltung in Auftrag gegeben werden.

„Das ist der schnellste Weg, der dann wieder zur schnellen Umsetzung führen kann“, argumentierte Adam. Er wolle mit der Machbarkeitsstudie das wichtige Bindeglied zwischen Planen und Bauen schaffen. Der UA reagierte begeistert. „Toll, dass etwas weitergeht“, so BA-Vorsitzender Romanus Scholz. Und UA-Vorsitzender Stadtrat Sven Wackermann ergänzte: „Das ist eine gute Neuigkeit.“ Die geordnete Verkehrsführung sowie die notwendige Fahrradgarage kämen gerade rechtzeitig, bevor das Paul-Gerhardt-Gebiet und alle anderen Wohnbauvorhaben fertig würden, so Wackermann.

"Individualverkehr zum Bahnhof"

Stadträtin Constanze Söllner-Schaar riet dazu, Bauunternehmer Martin Bucher ins Boot zu holen. „Schließlich hatte uns Herr Bucher bereits sein Bauprojekt für die Gottfried-Keller-Straße inklusive Fahrradgarage vorgestellt. Möglicherweise ergibt sich eine gemeinsame Garage. Die kann wirklich nicht groß genug sein.“

Stadträtin Sonja Haider verlangte, den kleinen dreieckigen Platz mit dem Bismarckbrunnen ebenfalls zu berücksichtigen. Und Maria Osterhuber-Völkl sagte: "Es muss gewährleistet sein, dass auch Individualverkehr zum Bahnhof fahren kann. Wir brauchen mindestens eine Kiss&Ride-Zone. Alles andere entspricht nicht der Realität."

Fertige Planung vielleicht schon Ende 2020

Wackermann fasste die vier BA-Forderungen zusammen: „Wir möchten den Umgriff auf den Wensauerplatz und die Carossastraße ausdehnen. Bitte lassen Sie prüfen, wie die Umgestaltung mit und ohne Individualverkehr zum Bahnhof aussehen kann. Es ist uns weiterhin wichtig, dass Sie Landschaftsarchitekten hinzuziehen, vor allem wenn es um den Wensauerplatz geht. Und als letzten Punkt wollen wir den LKW-Durchgangsverkehr von der Theodor-Storm- bis zur August-Exter-Straße unterbinden. Dies müsste ebenfalls Teil der Machbarkeitsstudie sein.“

Neun Monate veranschlagte Adam für die Planungen inklusive Machbarkeitsstudie mit den Optimierungsvarianten, mit der er sich Ende des Jahres das Okay für die Umsetzung vom Stadtrat holen kann. „Gute Aussichten“, lobte Stadtrat Frieder Vogelsgesang. „Damit könnte man in einem Jahr schon mit den baulichen Maßnahmen anfangen.“ Eine explizite Bürgerbeteiligung wie in 2013 in der jetzigen Planungsphase sei nicht angedacht. „Jetzt soll der Prozess erst einmal anlaufen“, so Adam. „Danach setzen wir uns wieder zusammen und besprechen das weitere Vorgehen.“


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt