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"Streng geschützte Tierart"

Der Luchs ist das Wildtier des Monats Mai

In Deutschland leben dank gezielter Auswilderungsprojekte 135 Luchse in freier Wildbahn. (Bild: pixabay/Alexas_Fotos)

"Pinselohren, ein ausgeprägter Backenbart und ein Stummelschwanz sind wohl seine bekanntesten Merkmale", leitet Lydia Schübel, Biologin und Wildtierexpertin beim Tierschutzverein München, das Wildtier des Monats Mai ein. Die Rede ist vom Luchs, von dem es weltweit vier Arten gibt. "Wenn wir in Deutschland von 'Luchs' sprechen, meinen wir jedoch den Eurasischen Luchs", erklärt die Expertin.

Ende Mai ist die Wurfzeit des Luchses. In Verstecken wie hohlen Baumstämmen bringen die Weibchen zwei bis vier Junge zur Welt, die von der Mutter allein versorgt werden. "Sein wunderschönes, oft getupftes Fell gehört zu den dichtesten im Tierreich", so Schübel. "Dies wurde ihm in der Vergangenheit zum Verhängnis, denn wegen seines Pelzes wurde er gnadenlos gejagt." Im Jahr 1850 wurde in den bayrischen Alpen der letzte Luchs Deutschlands getötet. Hundert Jahre später wanderten selbstständig die ersten Luchse wieder im bayrischen Wald ein. "Der heutige Bestand von etwa 135 Tieren in freier Wildbahn ist jedoch hauptsächlich auf gezielte Auswilderungsprojekte zurückzuführen", fasst die Wildtierexpertin zusammen. "Da der Luchs stark gefährdet ist, gilt er in Deutschland als streng geschützte Tierart."

Einen Luchs illegal zu töten, könne mit bis zu fünf Jahren Gefängnis oder hohen Geldbeträgen bestraft werden. "Dennoch werden sie aus Angst illegal bejagt und vergiftet", bedauert Schübel. Ihr Aufruf lautet: "Um den Luchs nachhaltig wieder in Deutschland heimisch zu wissen, brauchen wir unbedingt noch weitere Korridore und Wildtierbrücken über Autobahnen. Ebenso muss die intensive Landwirtschaft und die damit verbundene Zerstörung seines Lebensraums gestoppt werden."

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