„Stößt auf Gegenliebe“
Nach Antrag des Bezirksausschusses: Parkhaus am S-Bahnhof Karlsfeld ist möglich
Auf der Westseite des Karlsfelder S-Bahnhofs, der zum 23. Stadtbezirks gehört, kann ein Parkhaus gebaut werden. Dies geht aus einem Schreien des Referats für Stadtplanung und Bauordnung an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) hervor. Das Lokalparlament hatte im November vergangenen Jahres in einem Antrag von Heike Kainz (CSU), der Vorsitzenden des Gremiums, gefordert, dass die Landeshauptstadt München im Zusammenwirken mit der Nachbargemeinde Karlsfeld und der Deutschen Bahn am Karlsfelder S-Bahnhof auf den Flächen der jetzigen Park & Ride-Anlage ein möglichst großes Park & Ride- und Bike & Ride-Parkhaus plant und errichtet (der Werbe-Spiegel berichtete). Dabei solle die Fläche auf dem Gebiet von Karlsfeld möglichst miteinbezogen werden.
Kein Bebauungsplan erforderlich
Im November 2019 habe das Kommunalreferat begonnen, Grundstücksverhandlungen mit der Deutschen Bahn AG zu führen, heißt es nun von Seiten des Planungsreferats. Die baurechtliche Beurteilung zur Errichtung des Parkhauses stelle sich positiv dar. Die Flächen seien im Flächennutzungsplan als Bahnflächen enthalten, wozu auch die Nutzung durch ein Parkhaus für S-Bahnnutzer gehöre. Eine Bebauungsplanung sei ausdrücklich nicht erforderlich. „Es scheint so zu sein, dass der Antrag auf Gegenliebe stößt“, betont CSU-Stadträtin Heike Kainz.
Vierstöckiges Parkhaus
Nach Angaben des Planungsreferats kann im Zuge einer maximal möglichen Ausnutzung der Grundstücksfläche und unter Berücksichtigung der möglichen Höhenentwicklung die angestrebte Stellplatzzahl von 300 in einem vierstöckigen Parkhaus realisiert werden. Eine Einbeziehung von Flächen der Gemeinde Karlsfeld sei somit nicht erforderlich. Man sei zusammen mit dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) bemüht, die Bestrebungen für ein P+R-/B+R-Parkhaus Karlsfeld-West baldmöglichst zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, „um dem Stadtrat alsdann eine entsprechende Beschlussvorlage vorzulegen“, heißt es in dem Schreiben weiter.
Die P+R-Anlage in Karlsfeld besteht seit 1998, Eigentürmer der Fläche ist die Deutsche Bahn. Das Angebot an offiziellen Stellplätzen beläuft sich nach Angaben des Referats für Stadtplanung und Bauordnung auf der Ostseite auf 105 und an der Anlage auf der Westseite auf zirka 102 Stellplätze. Der Anlagenteil der P+R-Anlage wurde seiner Zeit als provisorischer Parkplatz eingerichtet. Die Anlage West weise in der jüngeren Vergangenheit eine sehr hohe Nachfrage auf, was zu einer Auslastung von über 100 Prozent – und Überfüllung – führe.
300 Stellplätze
Aus diesem Anlass habe sich bereits Anfang 2017 die referatsübergreifende Lenkungsgruppe mit der weiteren Entwicklung der Anlage befasst. Ein MVV-Bedarfsgutachten vom März 2017 komme zu dem Ergebnis, dass abgeleitet von der prognostizierten Entwicklung unter Annahme der heutigen Nachfrage nach rund 340 Stellplätzen bis zum Jahr 2025 eine Nachfrage von rund 400 Parkplätzen am Standort Karlsfeld unterstellt werden könne. Nach Ansicht der Lenkungsgruppe, die sich mit der Entwicklung der Anlage befasst hat, wurde deshalb auf Empfehlung der Verkehrsplanung beschlossen, eine Erweiterung der Anlage West mit einem Parkhaus mit zirka 300 Pkw-Stellplätzen sowie mit zusätzlichen B+R-Stellplätzen voranzutreiben, heißt es von Seiten des Referats für Stadtplanung und Bauordnung weiter. Dadurch könne zusammen mit der Anlage auf der Ostseite mit 105 Stellplätzen die prognostizierte Nachfrage gedeckt werden.
„Voraussetzung für die Refinanzierung eines solchen Projekts aus Stellplatzablösemitteln ist, dass der Betrieb der P+R-Anlage mindestens für die Bindungsdauer von 25 Jahren rechtlich gesichert ist.“ Hierfür empfehle sich, unter anderem auch aus steuerlichen Gründen, der Erwerb der Grundstücksfläche, so wie dies schon bei anderen Parkflächen praktiziert worden sei.
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