„Schwierig, Dinge voran zu bringen“
Bezirksausschuss setzt sich weiter für eine Entlastung der Eversbuschstraße ein
Die Verkehr im Viertel und seine Folgen. „Die Stadt macht es sich zu einfach“, betont Heike Kainz, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23). Hintergrund der Diskussion ist eine Beschlussvorlage des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, die sich mit einer Verschwenkung der Eversbuschstraße beschäftigt – sie sollte als Durchgangsstraße ab der Einmündung Allacher-/ Eversbuschstraße nach Westen verschwenkt und eine Straßenverbindung über den Pasinger Heuweg bis zur Mühlangerstraße gebaut werden. Zumindest lautete so ein Vorschlag. „Das ist ein Bürgerversammlungsantrag aus dem Jahr 2012“, erklärt Heike Kainz. „Da denkt man schon: Das darf doch nicht wahr sein. Das Ganze ist fünfeinhalb Jahre her. Es zeigt auch, wie schwierig es ist, Dinge voran zu bringen.“ Das Thema sei sehr wichtig, so die Vorsitzende des BA 23 weiter, „denn es geht um die Entlastung unserer Eversbuschstraße.“
Das Planungsreferat lehnt eine solche Verschwenkung allerdings ab. Von Seiten des Lokalparlaments bestehe man nicht auf der Verschwenkung, betont die CSU-Stadträtin. Nichts desto trotz sei die Verkehrsbelastung im Stadtviertel sehr hoch und sie werde sich auch noch weiter verschärfen. Der Bürgerversammlungsantrag selbst stammt im Übrigen von Stefanie Martin, die damals noch nicht Mitglied im BA 23 war, mittlerweile aber die Vorsitzende des Unterausschusses Planung und Bau ist. „Mit Mehrheit, nicht mit meiner Stimme, haben wir uns im Unterausschuss dem Vorschlag des Referats für Stadtplanung und Bauordnung eigentlich angeschlossen. Aber in Anbetracht der erheblichen Überlastung der Eversbuschstraße und der Belange der Schulwegsicherheit möchten wir auf die Dringlichkeit eines Verkehrskonzeptes für den 23. Stadtbezirk hinweisen“, so Stefanie Martin.
„Das können wir so nicht akzeptieren“
Das sieht Henning Clewing ähnlich: „Ich bin der Meinung wir sollten jede Gelegenheit nutzen, um ein Verkehrskonzept anzustoßen. Nach Ansicht des zuständigen Sachbearbeiters in der Verwaltung haben wir ja schon ein Verkehrskonzept: nämlich den Status Quo, sprich mit Staus. Das können wir so nicht akzeptieren.“ Die Thematik sei sehr umfassend. Deshalb macht es nach Ansicht des FDP-Politikers Sinn, eine eigene Sondersitzung einzuberufen, „um die Grundlagen für ein solches Verkehrskonzept selber mitzubestimmen und unsere eigenen Gedanken beizusteuern. Wir dürfen nicht warten, bis die Stadt etwas bringt.“
„Entlastung für gesamte Eversbuschstraße“
Eine Verschwenkung der Eversbuschstraße erscheine zwar vernünftig, „aber der Preis, den wir dafür zahlen ist zu hoch“, meint Fritz Schneller (SPD). „Natürlich wäre es gut, wenn die Schüler weniger Verkehr hätten. Der Bau eines Steigbügels, also die Verschwenkung, betrifft einen Bereich von 0,5 Kilometer. Wenn, dann muss es eine Entlastung für die gesamte Eversbuschstraße geben. Außerdem machen wir den Würm-Grünzug, für den wir lange gekämpft haben, kaputt. Und es gäbe deutlich mehr Verkehr für den Pasinger Heuweg und auch die Allacher Unterführung. Darüber werden die Bürger sicher nicht erfreut werden.“
Falk Lamkewitz sieht selbst die Forderung nach einem Verkehrskonzept skeptisch. „Das Ganze ist meiner Ansicht nach ein Trugbild. Wir müssten die Sache ganz anders aufziehen und das Ganze mit anderen Zielen beschließen. Und ob das eine Mehrheit findet, bezweifele ich.“ Ingrid Haussmann (parteilos) bringt zudem noch die Forderung nach einer Umgehungsstraße ins Spiel. „Die Eversbuschstraße ist für den vielen Verkehr nicht ausgelegt. Warum soll der Verkehr über die kleine Dorfstraße abgewickelt werden? Es wird immer mehr und das ist vor allem morgens sehr anschaulich. Über kurz oder lang müssen wir uns für eine Alternative auf die Hinterbeine stellen.“
Man werde nicht auf eine Verschwenkung der Eversbuschstraße bestehen, „aber auf die Belastung im südlichen Teil sollten wir schon hinweisen“, sagt Heike Kainz. Zudem werde man fordern, dass weitere Verkehrsführungen geprüft werden, „um die bestehenden Probleme zu verbessern. Wir werden zwar in der ersten Runde wieder nichts bekommen. Aber das Ganze ist so wichtig, dass wir es mit stoischer Gelassenheit und mit Nachdruck immer wieder fordern müssen.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH