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„Schlafsiedlung“

Wochenmarkt-Standort an der Weinschenkstraße abgelehnt

Als Standort für einen Wochenmarkt ist im 23. Stadtbezirk der Oertelplatz eingeplant. (Bild: TiM Caspary/pixelio.de)

An der Weinschenkstraße wird es keinen Wochenmarkt geben. Das Kommunalreferat hat eine dahingehende Empfehlung aus der Bürgerversammlung des 23. Stadtbezirks abgelehnt. Der Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) hat dem Vorgehen auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig so zugestimmt. „Als Bezirksausschuss sind wir große Fans eines Wochenmarktes“, sagt Heike Kainz, die Vorsitzende des BA 23. „Grundsätzlich bieten sich für einen Wochenmarkt Plätze an, zu denen viele Menschen gehen. An der Weinschenkstraße ist aber eher weniger los. Wenn der Oertelplatz fertig ist, haben wir die Möglichkeit für einen Wochenmarkt. Da gibt es dann sogar eine vorbereitete Fläche. Der Oertelplatz ist grundsätzlich auch viel stärker frequentiert“, erklärte die CSU-Stadträtin weiter.

Große Nachfrage

Die Markthallen München veranstalten über 40 Wochen- und Bauernmärkte in der Landeshauptstadt. Sie sind für die Planung und Einrichtung von Marktstandorten zuständig. Die Nachfrage nach Märkten in München ist nach Angaben des Kommunalreferats nach wie vor groß und stetig steigend. Allerdings seien für einen funktionierenden Marktstandort verschiedene Grundvoraussetzungen erforderlich – neben diversen technischen, baulichen und infrastrukturellen Voraussetzungen ist insbesondere das Kundenpotential und die Umgebungsstruktur wichtig.

Probleme bei der Händlerakquise

Die Weinschenkstraße liegt zwischen der Bauseweinallee und der Straße Im Wismat. Südlich grenzt freies Feld beziehungsweise Ackerland an, in der nördlichen, westlichen und südlichen Umgebung befinde sich reine Wohnbebauung mit nur wenigen oder keinen Gewerbeeinheiten. Die nächstgelegenen sozialen Einrichtungen sind nach Angaben des Kommunalreferats erst nördlich der Von-Kahr-Straße angesiedelt und nicht im unmittelbaren Umfeld des Standortes. Das näher gelegen Umfeld um den Bereich der Weinschenkstraße wird vom Kommunalreferat zweifelsfrei als sogenannte „Schlafsiedlung“ eingestuft. Eine reine Wohnbebauung führe zwangsläufig zu einer „Schlafsiedlung“, in der die Bewohner in der Woche außerhalb des Wohnortes ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen und somit als Marktkundschaft nicht „zur Verfügung“ stehen. In einem derartigen Umfeld könne unter bestimmten Voraussetzungen zwar grundsätzlich ein Markt mit einer Verkaufszeit für Freitagnachmittag oder Samstagvormittag eingerichtet werden, allerdings sei dies aufgrund fehlender Anbieter nicht mehr umsetzbar. Die Markthallen München haben grundsätzlich erhebliche Probleme bei der Akquise neuer Händler.

Die Markthallen München sind nach Angaben des Planungsreferats derzeit in Planungen für mehrere Marktstandorte in entstehenden Quartierszentren eingebunden, insbesondere im Münchner Westen. Unter anderem soll eben am gerade neu entstehenden Oertelplatz ein Markt etabliert werden. Bereits für diesen Standort sei es äußerst schwierig, das Grundsortiment abzudecken, da es dafür zwischen acht und zehn Beschicker bedarf.


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