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„Schildbürgerstreich“

Allacher Straße: Kritik am Plan zur Verbreiterung der Unterführung

Der Bezirksausschuss hatte vorgeschlagen, für die Allacher Unterführung eine eigene Fußgängerröhre zu errichten, damit die Fahrspur verbreitert werden kann. (Bild: sb)

Die Pläne des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), die Unterführung in der Allacher Straße so umzubauen, dass neben der bisherigen Fahrspur eine kleine Fußgängerröhre entsteht, stößt auf Kritik (der Werbe-Spiegel berichtete). Mit Schrecken habe er den Antrag des Lokalparlaments zur Kenntnis genommen, klagt ein Bürger in einem Schreiben an das Gremium. „Der Antrag kommt meiner Meinung nach einem sehr teuren Schildbürgerstreich gleich.“ Geht es nach dem Lokalparlament dann soll der so freiwerdende Gehsteig der Fahrbahnbreite zugutekommen.

Die Allacher Straße, so erklärt nun der Anwohner, sei in dem Bereich der Unterführung zwischen der Kreuzung Elly-Staegmeyr- und der Angerlohstraße zu den Stoßzeiten schon heute zu eng für den Pkw-Verkehr „und für einen zweispurigen Verkehr absolut nicht geeignet. Es hilft da auch nichts, wenn die Straße in der Unterführung um zirka 1,5 Meter verbreitert würde und vorher sowie anschließend wieder zu eng ist.“

„Lautstarke Hupkonzerte“

Ein großes Problem ist nach Ansicht des Mannes zudem, dass immer wieder Transporter und andere größere Fahrzeuge trotz aller Hinweisschilder erst unmittelbar vor der Unterführung bemerkten, dass ihr Fahrzeug zu hoch ist. Dieses Szenario trete nahezu täglich auf. „Daraufhin bilden sich lange Fahrzeugschlangen und es finden lautstarke Hupkonzerte statt. Das zu hohe Fahrzeug muss dann mühsam zurücksetzen und unter Beschimpfungen wenden.“ Diese Aktion könne je nach Verkehrslage zehn bis 20 Minuten dauern. „Eine Verbreiterung der Unterführung, wie im Antrag gefordert, würde daran nichts ändern“, meint der Bürger.

„Undurchsichtig und unübersichtlich“

Die Verkehrsführung an der Kreuzung zur Elly-Staegmeyr-Straße sei außerdem für viele Kfz-Führer undurchsichtig und unübersichtlich. Daher komme es zu den Stoßzeiten immer zu langen Rückstaus bis hin zur Unterführung. Auch daran, so ist sich der Anrainer sicher, würde eine Verbreiterung der Allacher Unterführung nicht ändern. „Auf der anderen Seite ist die Kreuzung zur Angerlohstraße ebenfalls unübersichtlich und eng. Besonders wenn der Omnibus aus oder zur Manzostraße die Kurve macht, kommt es auch hier zu Behinderungen.“

„Für Fahrradfahrer ist es lebensgefährlich“

Und für Fahrradfahrer sei es absolut lebensgefährlich die Unterführung auf der Straße zu durchfahren, betont der Mann in seinem Schreiben weiter. Daher würden viele den Gehwegbereich benutzen, „um einigermaßen sicher durchzukommen“. Gerade morgens gegen 8 Uhr und mittags gegen 13 Uhr sind seinen Angaben zufolge „Heerscharen von Schulkindern unterwegs und begeben sich in Gefahr“. Auch eine Verbreiterung reiche bei weitem nicht aus, um den vom Gesetzgeber geforderten seitlichen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten, meint er.

„Vollständige Sperrung“

„Es gibt nach meiner Meinung nur eine vernünftige Lösung der Verkehrsprobleme für diesen Teil der Allacher Straße: die vollständige Sperrung der Allacher Straße für den Pkw-Verkehr zwischen Ganzenmüller- und Angerlohstraße. Nur Fußgänger und Fahrradfahrer dürfen passieren“, schlägt der Bürger vor. „Dem Pkw-Verkehr ist es ohne weiteres zuzumuten, südlich die Von-Kahr-Straße und nördlich die Ludwigsfelder Straße zu benutzen, um die Bahnlinie zu queren.“

Das Lokalparlament hat den über die Fraktionen hinweg gemeinsam gestellten BA-Antrag im November des vergangenen Jahres einstimmig so beschlossen. Das Schreiben des Bürgers habe man zur Kenntnis genommen, wie BA-Chef Pascal Fuckerieder (SPD) erklärt.


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