„Schandfleck für die Gegend“
Bürger beklagt, dass er seine Hecke zurückschneiden soll
„Seit 1975 wohne ich in meinem Haus mit unveränderter Hecke“, betont ein Mann in einem Schreiben an die Stadt, das auch dem Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) in seiner jüngsten Sitzung vorlag. „Meine angeprangerte Hecke wurde und wird jedes Jahr von einem Gartenbetrieb geschnitten und behinderte niemanden.“ Vor gut einem Jahr sei von den anliegenden Wohneinheiten die Tiefgaragen saniert worden, so dass zirka 150 zusätzliche Autos auf der Straße geparkt hätten. „Dies führte zu dem Umstand, dass ich öfters sehr schwer mein Haus verlassen konnte, dass mir mein Eingang von zugeparkten Autos versperrt wurde. Dies wurde jetzt etwas besser, dennoch stehen fast jeden Tag sogenannte Sprinter auf dem gesamten Gehweg vor meinem Haus.“ Beschwert hatte sich über die Hecke, die in den Gehweg wuchs, wohl der Nachbar des Mannes. Er habe ihn aufgefordert, die Hecke zurückzuschneiden. „Daraufhin versuchte ich ihm zu erklären, dass es überhaupt nichts bringt meine Hecke zu zerstören.“ Laut seinem Gärtner werde die Hecke dann kaputt und zu einem „Schandfleck für die Gegend.“
Heike Kainz, die Vorsitzende des Lokalparlaments schlug vor, das Ganze an das Fachreferat Gartenbau weiterzuleiten und zu fragen, „wie sie gedenken, damit umzugehen.“ Für Falk Lamkewitz ist das Anliegen des Bürgers nicht plausibel. „Wir haben im Stadtviertel an vielen Stellen das Problem, dass die Gehwege reduziert sind, weil die Leute hemmungslos ihre Hecken raus wachsen lassen“, sagte der Grünen-Fraktionssprecher. „Wir sollten keine Präzedenzfälle schaffen. Dass die Hecke jetzt kaputt geht, kann man nicht ändern. Selber schuld, wenn die Hecke nicht geschnitten wurde. Da braucht man sich nicht wundern.“ Auch Fritz Schneller (SPD) verwies darauf, dass das Problem an vielen Stellen im Stadtteil auftauche. „Die Bezirksinspektion schmeißt zwar Zettel rein, auf denen steht, dass die Hecken geschnitten werden sollen. Aber wenn von Seiten der Bürger nichts passiert, bleibt alles so wie es ist – und die Hecken wachsen auf städtischem Grund.“ Wenn man Hecken nicht rechtzeitig zurückschneide, „werden sie greislig“, betonte Stadträtin Heike Kainz. Man werde bei der Verwaltung nachfragen, welche Möglichkeiten es gebe, um gegen die Missstände vorzugehen.
Nächste Sitzung
Die nächste Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) findet am Dienstag, 8. Mai, um 19 Uhr im Vereinsheim (Eversbuschstr. 161) statt.
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