„Private Nutzung nicht möglich“
Insektenoase an der Servetstraße wird nicht erweitert

Die Insektenoase in der Grünanlage an der Servetstraße wird nicht vergrößert. (Foto: sb)
Die Landeshauptstadt München hat einen Vorschlag der „Würmranger“ abgelehnt, die die kleine Insektenoase am Südrand des Freizeitgeländes an der Servetstraße etwas erweitern wollten. Die ausgewählte Fläche sei eine öffentliche Grünfläche und darüber hinaus auch Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes (LSG) Würmniederung, erklärt das Baureferat (Gartenbau) in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23), der den Vorschlag der „Würmranger“ weitergeleitet hatte. Im Rahmen der Gleichbehandlung sei eine private Nutzung öffentlicher Grünflächen in Form von Pflanzungen oder ähnlichen Maßnahme grundsätzlich nicht möglich.
Von Seiten des Baureferates (Gartenbau), das für den Unterhalt des öffentlichen Grüns zuständig ist, begrüße und unterstütze man grundsätzlich das bürgerschaftliche Engagement im Bereich der Umweltbildung und zur Vermittlung des Naturschutzgedankens an die junge Generation. Der bewussten Gestaltung der Grünanlagen liege aber ein Konzept zugrunde, nach dem ein Komplex von Bereichen mit lockerem bis dichtem Gehölzbestand sowie offenen Bereichen mit Wiesen und Säumen eine Einheit bilde. Die einzelnen Bereiche seien wichtige Elemente des Lebensraums Würmniederung und dienen nach Angaben des Baureferats (Gartenbau) als Grundlage für den Erhalt und die weitere Entwicklung der Biodiversität.
Infotafel wird angebracht
„Wir machen darauf aufmerksam, dass die Würmniederung nicht nur als Landschaftsschutzgebiet geschützt ist, sondern als naturnahes Fließgewässer mit seinen Ufern und der naturnahen Vegetation auch zu den geschützten Biotopen gehört, die nicht zerstört oder beeinträchtigt werden dürfen“, heißt es in dem Schreiben an den BA 23 weiter. Es bestehe jedoch Einverständnis, die Insektenoase unter den genannten Voraussetzungen innerhalb der bisherigen Fläche weiterhin zu betreiben und zu gestalten. Zudem werde man eine kleinere Infotafel anbringen. Die Anlage eines Pufferstreifens aus Sand, so wie von den „Würmrangern“ angedacht, sei nicht möglich. Zudem müsse eine unerwünschte Ausbreitung der eingebrachten Pflanzen ausgeschlossen werden.
Kampfmittelfund
Man bitte um Verständnis, dass das Anliegen bezüglich einer Erweiterung der Fläche beziehungsweise der Anlage eines Pufferstreifens nicht realisiert werden könne. Die frühere Sachgebietsleitung habe 2017 einer Nutzung von etwa 150 Quadratmetern zur Anlage der Insektenoase durch die „Würmranger“ zugestimmt. Zudem seien 2020 in diesem Bereich der Grünanlage Kampfmittel aufgefunden worden, so dass auf der Fläche aus Sicherheitsgründen größere Grabungen im Erdreich zu unterlassen seien, wie das Baureferat (Gartenbau) weiter mitteilt.
„Nur positive Resonanz“
Die „Würmranger“ hatten den BA 23 um Unterstützung für ihr Vorhaben gebeten, die kleine Insektenoase am Südrand des Freizeitgeländes an der Servetstraße etwas zu erweitern. Man habe das Areal anlässlich des Jubiläums von „1200 Jahre Menzing“ mit Zustimmung des Lokalparlaments und des Baureferats (Gartenbau) angelegt. Die Fläche werde seither von den „Würmrangern“ gepflegt. „Bei Arbeiten vor Ort haben wir bislang nur positive Resonanz von Spaziergängern / Nutzern des Geländes erfahren“, erklären die „Würmranger“ in einem Schreiben an den BA 23. „Durch die Lage am Südrand wird die Nutzung als Freizeitgelände nicht beeinträchtigt.“
Naturerfahrung und Naturschutz
Ein besonderes Anliegen der „Würmranger“ ist es eigenen Angaben zufolge, Kinder, Lehrer und Betreuer von Kitas für Naturerfahrungen und Naturschutz vor der Haustür zu begeistern und Projekte zu begleiten. Im 23. Stadtbezirk sei man bereits in Kontakt mit dem Familienzentrum Allach-Untermenzing (FAM), mit der Elterninitiative Eversbuschstraße und mit der AG Umwelt des Louise-Schroeder-Gymnasiums.
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