"Positive Emotionen"
Das ASZ Allach-Untermenzing profitiert vom Ehrenamt
"In einem Ehrenamt etwas mit anderen für andere zu tun, bringt einem Menschen sehr viel", betont Edda Brand, die stellvertretende Leiterin des Alten- und Service-Zentrums (ASZ) Allach-Untermenzing. "Es ist zudem gut für das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl und weckt positive Emotionen." Zusammen mit ihren Kolleginnen ist Brand im ASZ unter anderem für die Koordination der Ehrenamtlichen zuständig. "Insgesamt haben wir einen Stamm von rund 60 ehrenamtlichen Mitarbeitern, davon sind mindestens über 40 Menschen sehr engagiert und bringen sich regelmäßig ein."
Rund 60 Ehrenamtliche
Im ASZ Allach-Untermenzing gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. "Grundsätzlich kann sich jeder bei uns melden, der sich dafür interessiert ehrenamtlich tätig zu sein. In einem gemeinsamen Gespräch finden wir dann in der Regel das richtige Einsatzgebiet", sagt Manuela Arnsperger. Die Sozialpädagogin arbeitet seit 2009 im ASZ und ist unter anderem für die Koordination des Mobilen Helferkreises zuständig. "Der Mobile Helferkreis unterscheidet sich etwas von den anderen Ehrenamtlichen. Die Helfer gehen direkt zu pflegebedürftigen Menschen, die im Stadtviertel wohnen nach Hause. Die meisten sind auch Demenzhelfer."
Vielfältige Möglichkeiten
Oft sei es so, erzählt Manuela Arnsperger, dass sich das ehrenamtliche Engagement aus den Besuchen im ASZ entwickelt. "Das ist bei einigen unserer Ehrenamtlichen so", weiß die Sozialpädagogin. "Wir haben wirklich vielfältige Möglichkeiten, was das Ehrenamt betrifft. In all unseren Bereichen sind Ehrenamtliche integriert. Ohne sie würde es auch nicht funktionieren. Das muss man ganz klar sagen. Wir sind sehr auf das Ehrenamt angewiesen. Sonst könnten wir unser Programm in der gesamten Bandbreite gar nicht stemmen." Auch die Begegnung der Menschen untereinander sei ein wesentlicher Faktor, ergänzt Edda Brand, die nach 25 Jahren ASZ-Arbeit im April in den Ruhestand gehen wird. "Zu uns kann jeder kommen, es gibt keine Hemmschwelle. Wir freuen uns immer über weitere ehrenamtliche Helfer. Dabei spielt das Alter im Übrigen überhaupt keine Rolle."
Theaterwerkstatt sucht Mitglieder
Reges Treiben ist im ASZ in der Manzostraße 105 an der Tagesordnung. Immer dienstags ist zum Beispiel die ASZ-Theaterwerkstatt gerade dabei, ihr neues Stück "Das Pferdefuß-Spiel" einzuüben. "Wir haben Anfang Januar begonnen das Stück gemeinsam zu besprechen", erzählt Johanna Baumann. Die Schauspielerin, die unter anderem schon am Münchner Volkstheater spielte und in zahlreichen Fernsehsendungen mitwirkte, ist für die Regie zuständig.
Johanna Baumann ist es meist auch, die das jeweilige Stück, das gespielt werden soll, aussucht, "natürlich immer nach Rücksprache mit den anderen", betont sie. "Wenn ich ein Stück aussuche, dann weiß ich meist schon im Vorfeld, wer für welche Rolle in Frage kommt." Seit zehn Jahren ist die Schauspielerin schon Mitglied der Theaterwerkstatt. Genau so lange ist auch Karl Bammesberger dabei. "Wir treffen uns immer einmal pro Woche, um unser neues Stück einzustudieren und zu proben", erzählt der 80-Jährige, der im ASZ Allach-Untermenzing ehrenamtlich sehr engagiert ist. "Im Mai findet dann wieder unsere Aufführung im großen Theatersaal des Hans-Sieber-Hauses statt."
"Lampenfieber gehört dazu"
Wenn es soweit ist, steigt auch das Lampenfieber. "Das ist ganz normal", weiß Johanna Baumann. Und Annemarie Sanktjohanser ergänzt: "Lampenfieber gehört vor einem Auftritt einfach dazu. Es gibt nichts Schöneres, als wenn es den Zuschauern am Ende gefallen hat. Durch die ganzen Proben kommt auch hinzu, dass wir als Senioren beim Textlernen unser Gehirn trainieren. Mich freut es immer, dass ich mir die Texte noch so gut merken kann." Zudem sei es schön, andere Menschen darzustellen, betont Gisela Zimmermann, die genau wie Annemarie Sanktjohanser schon seit über 30 Jahren Mitglied in der ASZ-Theaterwerkstatt ist. "Mit gefällt es einfach gut, eine Rolle zu spielen. Ich habe schon in der Schule Theater gespielt – und bin dabei geblieben."
"Jeder kann vorbeikommen"
Aktuell sucht die ASZ-Theaterwerkstatt auch neue Mitglieder. "Wir freuen uns über Leute jeden Alters", sagt Karl Bammesberger. Vorkenntnisse sind nicht nötig. "Jeder kann vorbeikommen und schauen, ob es Spaß macht." Wichtig, erzählt er weiter, sei unter anderem auch jemand, der sich um die gesamte Technik kümmert. Zudem wäre auch eine Souffleuse toll, wie Johanna Baumann betont. "Aber das ist im Grunde ein Job, den nur die wenigsten machen wollen. Aber wer weiß, vielleicht findet sich jemand."
Wer Interesse an einem Ehrenamt hat oder auch gerne in der Theaterwerkstatt mitmachen möchte, kann sich im ASZ Allach-Untermenzing (Manzostr. 105, Tel. 089/17119690, E-Mail: asz1allach@paritaet-bayern.de) melden.
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