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Pilotprojekt „IsarTiger“

BA-Forderung: Neues Ridesharing-Angebot auf Allach-Untermenzing ausweiten

Der Bezirksausschuss wünscht sich, dass das Angebot des "MVG IsarTigers" auch auf Allach-Untermenzing ausgeweitet wird. (Bild: SWM/MVG)

Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) aufgefordert, das Erprobungsgebiet der im Herbst 2018 startenden Stufe 2 ihres neuen Ridesharing-Angebots „MVG IsarTiger“ auf den Stadtbezirk Allach-Untermenzing auszuweiten. Einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion hat das Gremiums in seiner jüngsten Sitzung einstimmig so beschlossen. „Der Bezirksausschuss begrüßt ausdrücklich, dass die MVG ihr Angebot kontinuierlich um neue und innovative Angebote ergänzt. Allerdings stellen wir fest, dass diese Angebote sich immer auf den innerstädtischen Bereich beschränken und äußere Stadtbezirke nicht berücksichtigen“, heißt es in dem Antrag.

„Gute Anträge des BA 23 wurden abgelehnt"

Beispielsweise ende das Geschäftsgebiet des MVG Rads bis heute in Moosach: Das Abstellen eines MVG Rades in Allach oder Untermenzing koste mehr als zehn Euro Rückführungsgebühr und mache das Angebot damit sehr unattraktiv, führte SPD-Fraktionssprecher Pascal Fuckerieder, der auch Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr im BA 23 ist, aus. Wiederholt habe die Stadtverwaltung beziehungsweise die MVG gute Anträge des Lokalparlaments für die Erweiterung des Busangebots mit der Begründung abgelehnt, dass die vorhandene Nachfrage einen wirtschaftlichen Betrieb nicht ermögliche. „Genau diese für die Bürger teilweise sehr schmerzlichen Lücken im ÖPNV-Angebot könnte durch das flexible Angebot des MVG IsarTigers, der ‚ohne vorgeschriebenen Linienweg und Fahrpläne‘ nachfrageorientiert ‚unter Berücksichtigung von Fahraufträgen der Kunden‘ geschlossen werden.“

Lückenlose Erweiterung

Die lückenlose Erweiterung des Bediengebiets „MVG IsarTigers“ in nordwestlicher Richtung eigne sich sehr gut, um im Pilotprojekt Erfahrung zu sammeln, wie das Angebot in tendenziell nachfrageschwächeren Gebieten angenommen werde und dazu geeignet sei, „die unbestritten vorhandenen Angebotslücken zu schließen“, heißt es in dem Antrag weiter. „Durch die Nähe des Stadtbezirks zur Stadtwerkezentrale bietet sich dies gerade zu an.“

„MVG IsarTiger“ als Ergänzung

Der sogenannte „MVG IsarTiger“ soll demnächst als Ergänzung zum individuellen öffentlichen Nahverkehr, wie U-Bahn, Tram und Bus, MVG Rad und CarSharing ins Rennen geschickt werden, teilt die MVG mit. Das Ganze soll ein neues Ridesharing-Angebot werden, ein flexibler Mobilitätsservice, der sich ganz nach persönlichem Bedarf anfordern lässt. Das System hinter dem „MVG IsarTiger“ funktioniert dabei wie folgt: Der Kunde nutzt künftig sein Smartphone, um einen Platz zu buchen. In einer entsprechenden App gibt er nach MVG-Angaben zunächst sein Ziel innerhalb des Bediengebiets an. Daraufhin prüft das System, welches Fahrzeug zur Verfügung steht und macht dem Kunden ein individuelles Angebot. Die genaue Fahrroute legt ein Algorithmus unter Berücksichtigung von Fahraufträgen weiterer Kunden fest, die unterwegs als Mitfahrer zusteigen können.

Vorabtest läuft bereits

Geht es nach der MVG dann soll der „MVG IsarTiger“ auch Autofahrer überzeugen, die bisher keine Stammnutzer des klassischen ÖPNV sind. Die dazu notwendige Abstimmung mit den Behörden finde derzeit statt. Ein Vorabtest läuft bereits seit Juli dieses Jahres. Im Herbst – das zumindest ist der Plan – soll dann die öffentliche Erprobung bis Mitte 2020 erfolgen. Sofern sich das neue Angebot im Rahmen der Testläufe als sinnvoll und erfolgreich erweise, könne ein Regelbetrieb erfolgen.


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