Panik und Entsetzen
Bürgeranliegen: Bezirksausschuss soll Informationen über den geplanten Ausbau des Allacher Tunnel einholen
Die Autobahndirektion Südbayern soll detaillierte Informationen über den in Planung befindlichen zweiten Tunnel sowie über den Ausbau der A99 zwischen den Autobahndreiecken Allach und Felmoching bekanntgeben. Das zumindest fordert der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23), der sich damit einem entsprechenden Bürgeranliegen anschließt. „Der Allacher Tunnel soll laut Bundesverkehrswegeplan auf insgesamt acht Spuren erweitert werden“, erklärte eine Anrainerin auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. „Dort sind auch Häuser, die demnach weg müssten – nämlich unsere. Unser Haus steht laut Plan auf dem Tunnel. Ich war entsetzt, als ich das vernommen habe.“
CSU-Stadträtin Heike Kainz kann sich nach eigenen Angaben nicht vorstellen, dass im Zuge des Ausbaus Häuser weichen müssen. „Wir werden das natürlich prüfen lassen“, sagte die Vorsitzende des BA 23. „Die Anregung, dass wir uns mit diesem Thema beschäftigen sollen, finde ich sehr sinnvoll. Dem Bezirksausschuss steht es sicherlich gut zu Gesicht, wenn wir uns kundig machen und uns das Ganze mal ansehen.“ Der Ausbau der A99 sei allerdings unvermeidlich, „das ist kein Geheimnis. Aber es dürfen keine Probleme für die Anwohner entstehen“, so Heike Kainz weiter.
Auf acht Spuren erweitern
Die A99 gilt als eine der meistbefahrenen Autobahnen in Deutschland. Das Nadelöhr am Allacher Tunnel soll laut Bundesverkehrswegeplan (BVWP), der kürzlich vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde, auf einer Länge von sieben Kilometern zwischen den Dreiecken Allach und Feldmoching auf acht Spuren erweitert werden. Das Projekt ist im BVWP als vordringlicher Bedarf vorgesehen. Täglich fahren bis zu 140.000 Fahrzeuge durch den Allacher Tunnel, Blockabfertigung und Staus sind an der Tagesordnung.
Im Grunde sei es egal, was man mit dem Allacher Tunnel mache, betonte Josef Feig. „Grundsätzlich geht es darum, dass der Südring geschlossen wird. Wenn der Tunnel erweitert und soviel Geld in die Hand genommen wird, muss auch der Südring mit einbezogen werden“, findet der CSU-Lokalpolitiker. „Damit würde bei uns viel Verkehr wegfallen. Die Leute könnten dann um München herumfahren. So wie das in jeder anderen Großstadt auch möglich ist.“
Großes Thema
Fritz Schneller (SPD) schlug vor, einen Vertreter der Autobahndirektion Süd in eine der nächsten Sitzungen einzuladen. Das sah auch Henning Clewing so: „Ich denke, es liegt auf der Hand, dass das ein großes Thema ist. Deshalb könnten wir gleich eine Sondersitzung einberufen“, so der FDP-Politiker. „Wir sollten uns nun erstmal die Planungen im Bundesverkehrswegeplan ansehen und im Gremium besprechen“, betonte Heike Kainz in diesem Zusammenhang. „Danach können wir eventuell immer noch jemanden einladen.“
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