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"Orgel findet überall statt"

Konzertreihe zur Einweihung des Fernwerks in St. Matthäus

"Orgel findet überall statt" ist das Motto von Wolfgang Sieber. (Bild: privat)

Im Rahmen eines großen vor über zehn Jahren begonnenen Renovierungs- und Erweiterungsprojekts ist die Steinmeyer-Woehl-Orgel in der Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz nun mit einem in der Münchner Orgellandschaft einzigartigen Fernwerk ausgestattet worden. Hinter einem stummen Prospekt wurde ein romantisches Fernwerk eines unbekannten Erbauers aus dem Jahr 1910 installiert. Die für Fernwerke typischen mystisch-ätherischen Pianissimo-Klänge, die wie aus weiter Ferne aus der Orgelkammer im Turm dringen, werden die Zuhörer faszinieren.

Wolfgang Sieber am 17. Juni zu Gast

Aus diesem Anlass sind im Juni und Juli internationale "Fernwerksorganisten" in der Matthäuskirche (Nußbaumstr. 1) zu Gast, die an ihren Orgeln selbst über Fernwerke mit unterschiedlicher Geschichte verfügen. Das zweite Konzert dieser Reihe, am Freitag, 17. Juni, um 19.30 Uhr, bestreitet der Schweizer Wolfgang Sieber, der bis 2021 Stiftsorganist an der Hofkirche Luzern war, wo 1862 das erste Fernwerk der Orgelbaugeschichte errichtet wurde und wo im Jahr 2015 sogar ein zweites Echowerk mit überwiegend historischen Pfeifen eingerichtet wurde, die in den 1970er Jahren ausgebaut worden waren. Auf seine Komposition "Libero", in der er mit dem ihm eigenen Humor ein bekanntes Volkslied mit dem Groove des "Libertango" von Astor Piazzolla verbindet, darf man besonders gespannt sein. Sieber wirkt als dynamischer Grenzgänger und publikumsnaher Charismatiker mit der Orgel. Nach seiner Ära als Stifts- und Hoforganist zu St. Leodegar Luzern (1992-2021) setzt Wolfgang Sieber unter dem Motto "Orgel findet überall statt" seine künstlerische und unternehmerische Arbeit fort. Seine Ausbildung in Klavier, Orgel, Kirchenmusik und Pädagogik verdankt Wolfgang Sieber seinen Eltern; weitere "Lehrjahre" brachten ihn nach Zürich, Bern, St. Gallen und Einsiedeln, sowie Prag, München und Paris. Er ist Träger des Kunst- und Kulturpreises der Stadt Luzern (2009), des Goldenen Violinschlüssels (2014), des Päpstlichen Ordens Bene Merenti (2017) und des Horwer Kulturbatzen (2018). Wolfgang Sieber lebt mit seiner Großfamilie bei Luzern.

Beginn um 19.30 Uhr

Die weiteren Konzerte der Reihe finden statt am 24. Juni mit Markus Hinz in St. Antonius (Düsseldorf-Oberkassel), am 1. Juli mit Magne Dragen in St. Michaelis (Hamburg) sowie am 29. Juli mit Johannes Matthias Michel in der Christuskirche (Mannheim). Die Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Weitere Infos unter www.StMatthaeus.de im Internet.

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