„Nervtötend“
Anwohner der Megerlestraße beklagen Lärmbelästigung durch Streetballplatz
Die Lärmbelästigung ist „nicht zumutbar“, beklagen Anwohner der Megerlestraße, die sich in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) über die Streetball-Anlage in der Megerlestraße beschwert haben. „Bis abends um 22 Uhr hören wir das Ballgetritschel“, erklärte ein Anrainer. „Das ist für uns nicht tragbar. Wir hören das Ganze auch, wenn die Balkontüren zu sind. Das macht krank“, so der Mann weiter. „Mir ist unverständlich, wie man einen solchen Platz direkt in ein Wohngebiet setzen kann. Zumal gegenüber, auf der anderen Seite der Würm eine Streetball-Anlage ist, die auch sehr gut angenommen wird.“
Der Basketballplatz liegt in einer kleinen Grünanlage nahe der Megerlestraße. „Die Grünanlage war bereits als Spielplatz ausgewiesen, Ballspiele waren auf dem Rasen ausdrücklich erlaubt“, erklärt ein anderer Anwohner in einem Schreiben an die Lokalpolitiker. „Nun wurde die Rasenfläche verkleinert, eine geteerte Fläche mit einem Basketballkorb angelegt.“ Vom Spielplatz sei bereits an manchen Tagen viel Lärm ausgegangen, „aber (ball-)spielende Kinder und Jugendliche sehen wir grundsätzlich positiv. Vom Streetballplatz hört man jetzt nervtötendes und lautes ‚plopp-ploop‘, vornehmlich zu Zeiten, an denen der Straßenverkehr in der Megerlestraße etwas abnimmt und es ruhiger werden könnte.“ In der letzten Zeit sei der Platz vor allem zwischen 19 und 22 Uhr genutzt worden, klagt der Anrainer, „grundsätzlich aber den ganzen Tag über“. Eine Begrenzung der Nutzungszeit existiere offenbar nicht. „Der aus unserer Sicht deutliche Verstoß gegen die Sportanlagen-Lärmschutzverordnung verlangt nach einem umgehenden Rückbau der Anlage“, findet der Anrainer. „Alternativ könnten wir uns nur einen anderen, weniger lärmintensiven Belag und eine deutliche zeitliche Einschränkung der Nutzung vorstellen.“
Brigitte Gans von AKIM, dem Allparteiliches Konfliktmanagement in München, die in der Sitzung des BA 23 anwesend war, schlug vor, unterstützend einzugreifen. „Wir versuchen grundsätzlich in allen Grünanlagen im Stadtviertel zwischen den Nutzern und den Anwohnern zu vermitteln, sofern es Probleme gibt“, sagte sie. Und Heike Kainz, die Vorsitzende des Lokalparlaments, ergänzte: „Das finde ich gut. Grundsätzlich ist natürlich die Frage, ob man das Ball spielen ab einer bestimmten Uhrzeit einstellen kann“, so die CSU-Stadträtin. „Meine Hoffnung ist da eher gering, auch was eventuelle Schallschutzmaßnahmen betrifft.“ Gabriele Hartdegen betonte, dass in diesem Fall auch der Unterausschuss Familie und Soziales eingebunden werden sollte, „denn wir hatten den Antrag für die Streetball-Anlage unterstützt und befürwortet, dass aus dem Spielplatz etwas gemacht wird“, erklärte die Kinder- und Jugendbeauftragte des BA 23.
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