„Negative Erfahrungen“
Schulparkplatz wird nicht für Friedhofsbesucher geöffnet
Der Schulparkplatz der Grundschule an der Eversbuschstraße soll nicht für Kirchen- und Friedhofsbesucher der gegenüberliegen Pfarrkirche St. Peter und Paul geöffnet werden. Einen entsprechenden Vorschlag des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) hat die Landeshauptstadt München nun abgelehnt. Eine Wechselnutzung wäre nach Angaben des Referats für Bildung und Sport unter Abwägung aller Umstände äußerst schwierig zu bewerkstelligen und könne nicht befürwortet werden.
„Um einen vom Schulgelände abgetrennten Parkplatz einzurichten, bedarf es einer zusätzlichen Einzäunung des Parkplatzes innerhalb des bereits bestehenden Zaunes“, erklärt Geschäftsbereichsleiterin Salome Benz. Dies stelle insofern ein Problem dar, weil die Feuerwehranfahrtszone direkt über diesen Parkplatz verlaufe. „Somit müsste im Brandfall die Feuerwehr neben dem eigentlichen Schultor noch ein weiteres Tor aufschließen, um auf das Gelände zu gelangen. Außerhalb der Schulzeiten findet, auch am Wochenende, eine Fremdbelegung durch Vereine statt, denen diese Parkplätze zur Verfügung gestellt werden müssen.“
Vandalismus, Parkschäden, Verunreinigungen
Zudem finden außerhalb der Schulöffnungszeiten laut Referat für Bildung und Sport schulische Veranstaltungen statt, für die die Schule keine feste Vereinbarung im Voraus treffen könne. Die Schule befürchte zudem Vandalismus, Parkschäden, Verunreinigungen aller Art sowie ständige Auseinandersetzung mit Dauerparken. „Da es bereits in der Vergangenheit eine Öffnung des Schulparkplatzes gab, basieren die Befürchtungen der Schule auch auf den damals gemachten negativen Erfahrungen“, so Salome Benz. Deshalb sei es nicht möglich, die zehn Parkplätze zur Verfügung zu stellen. „Es stehen jedoch weiter nördlich, auf der Straßenseite der Kirche 25 neue Parkplätze auf dem Gelände des ehemaligen Allacher Sommerbades zur Verfügung, was sich aus unserer Sicht auch gut anbietet.“
„Nicht zufriedenstellend“
Dies wollten die Mitglieder des Lokalparlaments so nicht stehen lassen. „Die Antwort der Stadt ist äußerst negativ und nicht zufriedenstellend. So einfach kann man das nicht ablehnen“, betonte Heike Kainz, die Vorsitzende des BA 23. „Ich kann die Argumentation nicht verstehen, nur weil man früher mal schlechte Erfahrungen gemacht hat. Und auch mit einem Zaun sehe ich keine Probleme. Natürlich haben sie Angst, dass am Montag früh vielleicht keine Parkplätze für die Lehrer zur Verfügung stehen. Aber da muss man halt von Anfang konsequent abschleppen. Mit ein bisschen guten Willen würde es gehen.“
„Begründung ist völlig absurd“
Das sah Falk Lamkewitz genauso: „Man merkt ganz deutlich, dass sie es ablehnen wollen. Die Begründung ist völlig absurd“, sagte der Grünen-Fraktionssprecher in der jüngsten Sitzung des Gremiums. „Dass dort keine Dauerparker stehen, lässt sich mit ganz einfachen Mitteln regeln.“ Johann Wagner (CSU) sprach von „reinen Abwehrmechanismen der Stadt.“ Und Christiane Schenk (SPD) wies darauf hin, dass der öffentliche Raum immer weniger werde. „Deshalb macht es Sinn, den Platz zu teilen.“ Ihr Parteikollege Alexander Schulz betonte zudem, dass die 25 Parkplätze am Gelände des ehemaligen Allacher Sommerbades zu weit weg seien. „Das ist eine Zumutung.“
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