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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Muss die Tramhaltestelle weg?
Bauvorhaben Landsberger Straße 519 sorgt für Wirbel
Im verkehrsberuhigten Teil der Landsberger Straße zwischen Marienplatz und Rathaus ist eine Großbaumaßnahme geplant. Das bestehende Haus Nummer 519 soll abgerissen werden. Stattdessen entsteht hier ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage, und dahinter mit Anschluss an die Ebenböckstraße eine Reihenhausanlage.
Mit einer Anfrage an die Stadtverwaltung forderte der Bezirksausschuss 21 (BA) einige Antworten bezüglich des Neubaus. Denn nach der Internetpräsenz der Baufirma zu urteilen, wird die Tiefgarage geradewegs auf die Tram- und Bushaltestelle zulaufen. Die hat die exakt vorgeschriebene Breite von 74 Metern und kann weder nach vorn oder hinten verschoben werden, so dass es laut BA-Mitgliedern zwangsläufig zu einem Interessenskonflikt komme.
„Mir ein völliges Rätsel“
„Wir wollen wissen, wie die Tiefgarage angebunden sein wird“, so BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang. „Wir wollen außerdem wissen, wie die Baustelleneinrichtung in der Fußgängerzone passieren soll, ohne das Fußgänger und Radfahrer gefährdet werden.“ Und falls die Tiefgaragenein- und -ausfahrt wirklich zur Haltestelle führe, wolle der BA über den zukünftigen Haltestellenstandort Bescheid wissen. „Wir sind in Gesprächen mit dem Bauherrn und suchen nach einer einvernehmlichen Lösung", beschwichtigte der Pressesprecher im Planungsreferat Thorsten Vogel.
„Mir ist es ein völliges Rätsel, wie das funktionieren soll“, kritisierte Frieder Vogelsgesang. „Ich kenne als Architekt selbst gleichgeartete Fälle zum Beispiel in Augsburg, wo die Tramhaltestelle aufgelöst werden musste, weil eine Ausfahrt einfach nicht auf eine Haltestelle gerichtet sein kann. Und das wollen wir in Pasing unbedingt vermeiden. Wir brauchen den Tram- und Bushalt an dieser Stelle unbedingt.“
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