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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Münchner Westen bei Badsituation unterversorgt"
Josef Schmid fordert Revitalsierung des Allacher Bades
Oberbürgermeister Dieter Reiter unterstützt die Idee seiner Fraktion für ein weiteres, dann neuntes Münchner Familienfreibad. Er kann sich für einen Standort gut den Münchner Westen vorstellen, heißt es.
Diesen Gedanken greift der zweite Münchner Bürgermeister, Josef Schmid, sehr gerne auf und fordert ein solches Bad nun wieder in Allach. Ein entsprechendes Schreiben hat Schmid in der vergangenen Woche an den Oberbürgermeister und die Leiterin der Bäderbetriebe, Christine Kugler, verfasst.
Nach dem Beschluss der damaligen rot-grünen Stadtratsmehrheit wurde das Allacher Bad im Jahre 2009 trotz anhaltenden aktiven Protests vieler Bürgerinnen und Bürger im Münchner Westen endgültig trockengelegt und abgerissen. Eine private Betreiberinitiative, die Allach-Untermenzinger Bürgervereinigung, unterstützt vom örtlichen Bezirksausschuss, hatte die einzigartige Freizeitoase vorher seit 2003 als private Betreiberin über Wasser gehalten. Schmid hatte daran maßgeblichen Anteil. Ihm war wichtig, das wohnortnahe Badevergnügen weiterhin zu gewährleisten. Die Begründung der Stadtwerke damals, das Allacher Bad aus der städtischen Bäderfamilie zu verstoßen, waren die erforderlichen hohen Sanierungskosten. Dabei hatten die Stadtwerke den lange vorher entstandenen und nicht behobenen Sanierungsstau beim Allacher Bad in die Entscheidungsfindung leider nicht einbezogen. Nachdem sich nun die Erkenntnis durchgesetzt zu haben scheint, dass ein Familienfreizeitbad auch aufgrund der Bevölkerungszunahme im Westen erforderlich ist, ist jetzt Zeit für „die Revitalsierung des Allacher Bades“, wie Schmid selbst sagt. Denn auch das schon damals angeführte Argument, dass die nahe Langwieder Seenplatte Bademöglichkeiten biete, verfängt offensichtlich nicht mehr. Schon damals war klar, dass diese für viele, vor allem kleinere Kinder, für den ortsbezogenen Badespaß schlicht zu weit entfernt ist. Hinzu kommt, dass die Wege dorthin mangels getrennter Fahrradtrassen schlicht sehr gefährlich sind. Das ist noch heute so.
„Ich freue mich sehr, dass es mittlerweile wieder bei der SPD und den Grünen anerkannt ist, dass der Münchner Westen gerade bei der Badsituation unterversorgt ist und Handlungsbedarf für ein Familienfreizeitbad aufgrund des zunehmenden Bevölkerungswachstums noch dringender geworden ist“, sagt Schmid. Und vielleicht, ja vielleicht, kommt das Bad nun doch nach Allach zurück – rund 81 Jahre nach seiner Inbetriebnahme und rund zehn Jahre nach seiner Schließung.
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