Miteinander zweier Gesellschaften
Russland und Deutschland: Tagung in der Internationalen Jugendbibliothek
Führende Literaturwissenschaftler aus Russland, den USA, Österreich und Deutschland kommen am Donnerstag, 19. Oktober, und am Freitag, 20. Oktober, in der Internationalen Jugendbibliothek auf Schloss Blutenburg zusammen. Die Runde beleuchtet in der Tagung "Checkpoint Kinderzimmer" erstmals die Beziehungen zwischen deutscher und russischer Kinderliteratur seit dem 18. Jahrhundert bis in die Zeit des Kalten Krieges. Ergänzend gibt es am Donnerstag, 19. Oktober, von 19.30 Uhr an einen literarisches Gespräch inklusive Lesung. Zu Gast sind die Kinderbuchautorinnen Nina Dashevskaja und Anke Stelling, die Moderation übernimmt Lena Gorelik.
Gradmesser und Brücke
In Zeiten eines angespannten europäisch-russischen Verhältnisses kommt interkulturellem Dialog eine besonders wichtig Bedeutung zu. Er ist Gradmesser und Brücke für das Miteinander zweier Gesellschaften und Kulturräume. Hier geschieht die Auseinandersetzung mit der jeweiligen Gegenseite, hier entsteht Interesse aneinander. "Checkpoint Kinderzimmer" trägt zum russisch-deutschen Dialog mit einem Thema bei, das lange Zeit von slavistischer Forschung weitgehend ausgeblendet wurde: kinderliterarische Beziehungen zwischen Deutschland und Russland in den letzten beiden Jahrhunderten. Erst vor einigen Jahren hat eine Gruppe hochkarätiger Literaturwissenschaftler begonnen, das vielschichtige Verhältnis der jeweiligen Kinderliteratur näher zu beleuchten und einen genauen Blick auf den ständigen Wechsel zwischen gegenseitiger Verehrung und Skepsis, zwischen Bewunderung und Ressentiments zu werfen. Die Tagung präsentiert den aktuellen Forschungsstand.
"Checkpoint Kinderzimmer" und literarischer Abend sind kostenlos und öffentlich. Genauere Informationen zu Programm und Uhrzeiten gibt es unter http://www.ijb.de/home.html im Internet.
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